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Großer Hirschenstein:
Waldgipfel mit Kreuz und Sender
Großer Hirschenstein Abbildung 1
Abb. 1

Im Günser Gebirge, welches das Mittelburgenland im Norden vom Südburgenland trennt, befinden sich die beiden höchsten Erhebungen von Österreichs östlichstem und jüngstem Bundesland. Im Gegensatz zum Geschriebenstein (884 m), dessen Osthänge ungarisches Staatsgebiet sind, liegt das Ziel unseres nachfolgenden Wandertipps, der um 22 m niedrigere Große Hirschenstein (Abb. 1), gänzlich auf burgenländischem Boden. Schon von Weitem sieht man auf dessen Gipfel einen mächtigen, 90 m hohen Sender, der gemeinsam mit einer zweiten, rund 500 m östlich stehenden Sendeanlage einen wichtigen Beitrag zur Fernseh- und Radioversorgung im Osten Österreichs leistet. Unsere ganze Wanderung bewegt sich im leider bei Bergwanderern viel zu wenig bekannten, durch seinen Waldreichtum sehr schönen Naturpark Geschriebenstein.

Ausgangspunkt unserer kurzen Rundtour ist das Dorf Althodis (Kroatisch: Stari Hodas), das sich auf den Südhängen des Günser Gebirges befindet und einen nordwestlich gelegenen Ortsteil der Gemeinde Markt Neuhodis bildet. Von der modernen, in den 60er Jahren erbauten Filialkirche (Abb. 2) wandern wir auf einer asphaltierten Straße vorbei an der Freiwilligen Feuerwehr, einem ehemaligen Gasthaus und einem Kruzifix (Abb. 3) Richtung Norden zum Ortsende. Unser Gipfelziel (Abb. 4) bereits vor Augen halten wir uns bei zwei folgenden Weggabelungen jeweils rechts. Bei der zweiten beginnt unsere Rundtour. Auf einem Schotterweg nähern wir uns kaum ansteigend am Rand von offenem Gelände einem bewaldeten Tal (Abb. 5), das vom kleinen Guribach durchflossen wird. Bei Betreten des Waldes, etwa 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt, biegen wir rechts ab und wandern mit wenigen Schritten abwärts zum Talboden, bei dem wir links in eine markierte Forststraße einbiegen.

Nach einem Stück Richtung Norden taleinwärts verlassen wir rechts die Forststraße – man könnte auch auf dieser verbleiben und mit einer langgezogenen Serpentine die Wanderung fortsetzen – und erreichen nach Querung des Guribachs (Abb. 6) eine Lichtung mit einer zu einem Wohnhaus umgebauten Jagdhütte (Abb. 7). Um nicht Privatgrund zu betreten, halten wir uns rechts und gehen auf einer Wiese ein paar Schritte hinauf zum Waldrand, wo wir erneut auf einen Weg stoßen. In einem langgezogenen Rechtsbogen marschieren wir nun Richtung Osten leicht steiler ansteigend auf dem im Sommer etwas verwachsenen Waldweg rund 10–15 Minuten aufwärts. Dieser mündet dann wieder in die vorher begangene, markierte Forststraße. Wir gehen jeweils 5 Minuten zuerst Richtung Süden und dann mit einer Linkskurve Richtung Osten und gelangen nach ca. 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer querenden, von rechts – von Markt Neuhodis – kommenden Forststraße (ca. 570 m).

Wir biegen links Richtung Norden auf die sehr breite, weiterhin markierte Forststraße (Abb. 8) ab, die im Waldgelände stetig angenehm ansteigend links neben einem Kamm verläuft. Nach Querung eines Forstweges wird es im etwas lichteren Waldgelände für einige Zeit um einiges steiler. Dann wieder flacher – ein riesiger Gebäudekomplex wird von uns erstmals erblickt – kommen wir zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns rechts halten. Nun geht es weiter Richtung Norden ein wenig oberhalb des Gebäudes vorbei: Es handelt sich um ein ehemaliges Landespflegeheim (Abb. 9). Schade, dass dieses nicht mehr in Betrieb ist, denn man genießt einen schönen Blick Richtung Südosten (Abb. 10) zum Ostteil des Südburgenlands und weit in die Ungarische Tiefebene.

Nach einer Serpentine Richtung Westen öffnet sich nochmals das Waldgelände und wir blicken weit ins Südburgenland (Abb. 11). Kurz danach folgen wir, rechts von der Forststraße abbiegend, der Markierung und gehen auf einem schönen Weg ein letztes Mal Richtung Norden, bis wir 50–55 Minuten nach dem Einbiegen in die markierte, von Markt Neuhodis kommenden Forststraße den querenden, auf dem Kamm des Günser Gebirges verlaufenden Weg erreichen. Rechts könnte man hier Richtung Osten zum Geschriebenstein abbiegen. Wir aber biegen links Richtung Westen in den Kammweg ein, der bald schon in eine breite, querende Forststraße mündet. Wir halten uns links und steigen erneut etwas steiler auf dieser Forststraße mit einem langgezogenen Linksbogen hinauf zum Gipfel des Großen Hirschensteins, den wir vom Ausgangspunkt nach ca. 1¾–2,0 Stunden, in denen wir mit einer Gegensteigung im Tal des Guribachs knapp 450 Hm bewältigt haben, erreichen.

Gleich vorweg: Aufgrund der Bäume gibt es hier leider keine Aussicht! Direkt neben dem recht großen Gipfelkreuz (Abb. 12) steht bei einer Rastbank die – bereits erwähnte – mächtige Sendeanlage (Abb. 13). Auf einem Hinweisschild gibt es, was eher ungewöhnlich ist, interessante Details zu dieser.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, geht es – einem Wegweiser nach Althodis folgend – ein paar Schritte auf einem Steig nach Westen, dann links abbiegend auf einem schönen Waldweg steil abwärts zuerst Richtung Süden und dann wieder nach Westen. Nach wenigen Minuten mündet der Waldweg in eine Forststraße, in die wir links einbiegen. Zuerst Richtung Osten leicht absteigend und dann eben nähern wir uns mit Blick zur zweiten Sendeanlage (Abb. 14) einer Abzweigung, bei der es ab hier auf einer breiten, markierten Forststraße teils mäßig steil abwärts, teils fast flach für längere Zeit Richtung Süden geht. Die vielen abzweigenden Wege werden dabei von uns nicht beachtet. Nach etwa 40–45 Minuten vom Großen Hirschenstein kommen wir an einer Lichtung, bei der unsere Forststraße in eine asphaltierte Bergstraße übergeht, zu einem Parkplatz. Keine 5 Minuten rechts Richtung Westen von hier gibt es eine besondere Attraktion für Jung und Alt: den Baumwipfelweg, der teilweise hoch und aussichtsreich über den Waldboden führt. Die auf dem Weg zum Baumwipfelweg aufgestellten Hinweistafeln (Abb. 15) gehören zu einer weiteren Besonderheit: einem Pilzlehrpfad.

Wir wandern auf der asphaltierten Straße weiter mäßig steil abwärts Richtung Süden und gelangen bald schon in offenes Gelände, wo wir nochmals einen schönen Blick zum Südburgenland (Abb. 16) genießen. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir kommen zurück zu jener Weggabelung (Abb. 17), bei der wir die Rundtour gestartet haben, und durch den Ort Althodis zum Ausgangspunkt, den wir vom Gipfel des Großen Hirschensteins nach ca. 60–65 Minuten wieder erreichen.

HM/Zeit:
Von der Filialkirche in Althodis über das Tal des Guribachs und vorbei am ehemaligen Landespflegeheim mit einer kurzen Gegensteigung beim Aufstieg knapp 450 Hm in ca. 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei am Parkplatz des Baumwipfelwegs ungefähr 60–65 Minuten (Abstieg).
Zeitraum:
März–Dezember
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, familienfreundliche und nur selten steile Tour auf meist gut beschilderten Forststraßen und breiten Wegen. Die beschriebene unmarkierte und etwas steilere Abkürzung aus dem Guribachtal kann mit einer langgezogenen Serpentine auf der Forststraße umgangen werden.
Highlights:
Ausblick auf dem Aufstiegs- und Abstiegsweg ins Südburgenland bzw. nach Ungarn, die Wälder des Naturparks Geschriebenstein, der Baumwipfelweg, der Pilzlehrpfad
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 56 (Verbindung von Lockenhaus (B 50, B55, S 31) im Norden über den Geschriebenstein (westlich des Gipfels) nach Schachendorf (B 63) bis Güssing) bis ins Zentrum von Rechnitz fahren, dort bei der evangelischen Kirche (ca. Km 17,0) Richtung Westen auf die Landesstraße L 241 abbiegen. Auf dieser etwa 4,0 km bis Markt Neuhodis fahren, dort bei einer Linkskurve rechts Richtung Norden auf die Landesstraße L 369 abbiegen und rund 3,0 km bis Althodis fahren. In der Umgebung der Filialkirche stehen Autoabstellplätze zur Verfügung. Man kann auch öffentlich mit dem Autobus anreisen.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Althodis, Markt Neuhodis und Rechnitz
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°22'34''/47°18'55''
Rechtswert (UTM): 604007 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5241107 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5220
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