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Spielmäuer:
Vorbei an einem eindrucksvollen Naturdenkmal
Spielmäuer Abbildung 1
Abb. 1

Egal, ob man vom Ausgangspunkt unseres nachfolgenden Wandertipps in Wegscheid (818 m) von Osten direkt auf die massiven Felswände unseres Gipfelziels, der Spielmäuer (1.360 m, Abb. 1), blickt, oder ob man von der Seite – z.B. von Süden – den steilen Felsberg (Abb. 2) betrachtet, es lässt sich gut nachvollziehen, dass es im sehr steilen, felsdurchsetzten Waldgelände für Bergwanderer erst seit einigen Jahren möglich ist, diesen zu besteigen. Parallel zur Errichtung und Eröffnung eines neuen, von den „Österreichischen Naturfreunden“ betreuten Kletterparks mit drei unterschiedlich schweren Routen wurde Mitte der 10er-Jahre auch erstmals ein Wanderweg auf die Spielmäuer angelegt und in Betrieb genommen. Dieser ermöglicht es auch, ein auf der Südseite der Spielmäuer gelegenes, eindrucksvolles Naturdenkmal, die sagenumwobene Teufelsbrücke, aus nächster Nähe zu bewundern.

Direkt bei einer Bushaltestelle und neben einem kleinen, speziell für Kletterfreunde eingerichteten Parkplatz auf der Westseite der stark befahrenen Bundesstraße B 20 beginnt schräg gegenüber von einem ehemaligen Gasthaus unser Aufstiegsweg (Abb. 3): Dort werden auch auf einer Hinweistafel die strengen Regeln erläutert, die Kletterer bei Benützung des Kletterparks einhalten müssen. Eine davon, die zeitlichen Einschränkungen wie die Jagdsperre von Mitte September bis Ende Oktober, gilt auch für Bergwanderer. Auf einem breiten Weg geht es fast eben vorbei an einem Rastplatz in einem Rechtsbogen zuerst Richtung Westen, anschließend Richtung Norden. Nach weniger als 5 Minuten queren wir über eine Holzbrücke den Gollradbach (Abb. 4). Auf einer asphaltierten Straße geht es wenige Meter nach links, dann biegen wir rechts auf eine Forststraße ab. Nach kurzem Aufstieg biegen wir links in den neu errichteten Steig ein. Für längere Zeit wandern wir – nur mäßig ansteigend, Richtung Südwesten die steilen Waldhänge querend – unterhalb der Felswände (Abb. 5). Nach rund 10–15 Minuten auf dem markierten Steig zweigt rechts bergwärts der markierte Zustiegsweg zu den Kletterrouten (Abb. 6) ab. Wir wandern auf unserem schmalen, an manchen Stellen etwas abschüssigen Steig geradeaus weiter. Die vielen Baumwurzeln erfordern unsere Aufmerksamkeit, doch alles in allem ist unser Steig gut und sicher begehbar. Nur selten öffnet sich das Waldgelände, damit wir die nun schon ziemlich nahen Felswände (Abb. 7) rechts oberhalb von uns bewundern können. In einer Waldpassage, in der unser Steig für kurze Zeit etwas breiter wird, wendet er sich von der Ost- auf die noch steilere Südseite der Spielmäuer und führt ab hier Richtung Westen weiter.

Nach etwa 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt stehen wir dann vor einer Schlüsselstelle: Mit einer 6-stufigen, etwas wackeligen Stahlleiter (Abb. 8) muss eine knapp eineinhalb Meter hohe Geländestufe gemeistert werden, was aber keine allzu großen Probleme bereiten sollte. Generell wird auf der Südseite der Spielmäuer das Waldgelände nun immer felsiger. Mit Serpentinen, einem etwas steiler ansteigenden Steig und einer weiteren kleineren, leicht steinigen Geländestufe kommen wir nach etwa 10 Minuten zu einer Wegteilung: Rechts zweigt der markierte Normalweg zum Gipfel der Spielmäuer ab, den wir zum Abstieg verwenden werden.

Wir wandern auf dem geradeaus führenden Teufelsbrücke-Rundweg – wieder ein paar Meter an Höhe verlierend – weiter Richtung Westen. Nachdem es an Felsen vorbeigegangen ist, wendet sich unser Steig rechts bergwärts und führt sehr steil auf Kies und erdigem Boden aufwärts: Vorsicht hier bei nassen Bodenverhältnissen (Trittsicherheit notwendig!). Doch dann ist es so weit: Hoch über uns erblicken wir die felsige Teufelsbrücke (Abb. 9) – ein grandioser Anblick! Unser Steig wendet sich nach links, führt am unteren Ende eines Felsens vorbei und dann im weiterhin sehr steilen Waldgelände mit einigen Serpentinen aufwärts. Dann führt unser hier teilweise recht schmaler Rundweg nach rechts, verliert erneut etwas an Höhe und wir kommen nach etwa 25–30 Minuten von der letzten Abzweigung zu einem oberhalb der Teufelsbrücke liegenden Rastplatz. Auf einem kurzen Stichweg kann man mit wenigen Schritten zu einem tollen, aber etwas ausgesetzten (Vorsicht!) Aussichtsplatz absteigen: Dort erblickt man einerseits nochmals die Teufelsbrücke (Abb. 10) und andererseits Richtung Südwesten (Abb. 11) den östlichen Teil des langgezogenen Hochschwabkamms. Auf einer Hinweistafel (Abb. 12) erfahren wir mehr über die Legende rund um die Teufelsbrücke.

Gleich nach dem Rastplatz mündet von rechts der Normalweg in unseren Rundweg, wobei festzuhalten ist, dass der Normalweg um einiges einfacher und auch schneller zu begehen ist. Wir wandern nun auf den – weiterhin steilen – Südwesthängen der Spielmäuer auf einem gut begehbaren Steig in vielen Serpentinen aufwärts. Nach rund 25–30 Minuten vom Rastplatz oberhalb der Teufelsbrücke gelangen wir bei einem weiteren Rastplatz mit schönem Blick Richtung Osten zur Hohen Veitsch (1.981 m, Abb. 13) zum Gipfelkamm. Vorbei an den Einmündungen der Kletterrouten geht es jetzt im Waldgelände nicht allzu steil weiter aufwärts, bis wir nach ungefähr 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt mit Benützung des Teufelsbrücken-Rundwegs vor dem Gipfelkreuz der Spielmäuer (Abb. 14) stehen. Dabei haben wir mit den paar Gegensteigungen auf dem Rundweg etwas über 550 Hm bewältigt.

Vom kleinen Gipfelplateau, das im Süden, Westen und Norden von Wald umgeben ist, hat man Richtung Osten (Abb. 15) nochmals den Blick zur Hohen Veitsch und Richtung Südosten zum Rauschkogel (1.720 m). Besonders beeindruckend sind die Felswände senkrecht abwärts zum Ausgangspunkt. Auch hier sollte man vorsichtig sein! Nordöstlich (Abb. 16) von uns erblickt man die ebenfalls felsige Tonion (1.699 m).

Über den Aufstiegsweg geht es auf dem Gipfelkamm mit schönem Blick Richtung Süden (Abb. 17) zum Hochanger (1.682 m) und dann über den Serpentinenweg mit Blick Richtung Westen zum bewaldeten Betbühel (1.503 m, Abb. 18), der zweithöchsten Erhebung auf der Zeller Staritzen, und zur Nordseite der Hochschwabregion (Abb. 19) abwärts. Nach rund 25 Minuten vom Gipfel, vorbei an der oberen Wegteilung Normalweg bzw. Rundweg Teufelsbrücke, wählen wir den links führenden Normalweg, auf dem es nicht allzu steil zuerst längere Zeit Richtung Osten und nach einer Serpentine Richtung Westen abwärtsgeht. Nach etwa 15 Minuten gelangen wir von der oberen zur unteren Wegteilung. Weiter auf dem Aufstiegsweg geht es in etwas über 5 Minuten zur Stahlleiter und von dort zu den Osthängen der Spielmäuer (Abb. 20). Nach der Einmündung des Zustiegswegs der Kletterrouten erblicken wir Richtung Norden (Abb. 21) nochmals die Tonion. Bereits im Tal queren wir erneut den Gollradbach und erreichen nach ca. 1¼–1½ Stunden mit Benützung des Normalwegs wieder den Ausgangspunkt in Wegscheid (Abb. 22). Etwas nördlicher von diesem kann man die direkt an der Bundesstraße gelegene Ortskirche (Abb. 23) besuchen.

HM/Zeit:
Von Wegscheid mit Benützung des Rundwegs Teufelsbrücke mit kleineren Gegensteigungen etwas über 550 Hm in ungefähr 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Normalweg etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte September und Mitte Oktober–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Kurze, im Bereich Teufelsbrücke sehr steile, technisch unschwierige Tour auf einem teilweise schmalen und abschüssigen Steig, der über viele Baumwurzeln führt. Auf dem Rundweg Teufelsbrücke ist Trittsicherheit erforderlich! Vorsicht bei der Stahlleiter und den Aussichtsplätzen!
Highlights:
Ausblicke von den Aussichtsplätzen auf dem Gipfelkamm und bei der Teufelsbrücke; das Naturdenkmal Teufelsbrücke, die Felswände der Spielmäuer
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 20, die die Region Kapfenberg/Bruck a. d. Mur (Schnellstraße S 6) im Süden mit Mariazell und St. Pölten (Autobahn A 1) im Norden verbindet, bis ca. Km 90,5 in Wegscheid fahren. Dort steht ein speziell gekennzeichneter Parkplatz für Kletterer zur Verfügung, der natürlich auch von Bergwanderern benützt werden kann. Es gibt dort auch eine Bushaltestelle.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit; GH an der B 20 zwischen Mariazell im Norden und Seewiesen im Süden
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 15°19‘24‘‘/47°41‘05‘‘ Rechtswert (UTM): 524279 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5281293 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4210
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