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Kletschachkogel:
Versteckter Almgipfel in der zweiten Reihe
Kletschachkogel Abbildung 1
Abb. 1

Fährt man im Bereich zwischen Niklasdorf und Leoben-Ost mit dem Auto auf der stark befahrenen Schnellstraße S 6 oder mit der Südbahn, erblickt man an nur ganz an vereinzelten Stellen Richtung Norden eine höher gelegene Almlandschaft. Einige – quasi in der ersten Reihe – vorgelagerte, bewaldete Hügel verhindern, dass man das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps vom Murtal aus wirklich gut sehen kann. Nähert man sich aber vom Hochschwabgebiet im Norden über eine Passstraße, die von Etmißl nach St. Katharein an der Laming führt, dem Kletschachkogel (1.457 m, Abb. 1), ist dieser bestens zu sehen. Einzig die ausgedehnten Almen südlich des Gipfels kann man von dieser Seite, auf der wir zu diesem überregional kaum bekannten Aussichtsberg wandern, nicht bewundern.

Für unsere Tour, bei der wir uns fast ausschließlich auf einer Forststraße bewegen, bieten sich zwei Ausgangspunkte an: Fleißige und konditionsstarke Bergwanderer starten ihren Aufstieg im Weiler Rastal, der westlich von St. Katharein an der Laming liegt. Gleich bei einer Bushaltestelle (ca. 655 m) bei der Abzweigung von der Landesstraße L 111 links Richtung Süden (Abb. 2) zur bewirtschafteten Gurniseralm stehen nach Auskunft von Einheimischen auf dem Rasenstreifen vier Parkplätze zur Verfügung. Über eine Brücke queren wir die Laming und gehen wenige Meter durch eine Siedlung, bevor die halb links führende – kurz noch asphaltierte Bergstraße – über offenes Gelände aufwärtsführt. Bald schon im Wald geht es nach der ersten Serpentine Richtung Westen vorbei an einem größeren Hof. Noch nicht allzu hoch über dem unter uns liegenden Lamingtal werden wir von Verkehrslärm begleitet. Mit einer zweiten langgezogenen Serpentine – jetzt führt die breite Sandstraße Richtung Osten aufwärts – kommen wir nach rund 20–25 Minuten zum Hof Klachlbauer (Abb. 3), an dem wir oberhalb vorbeiwandern. Ortskundige Wanderer können genau auf Höhe des Hofs rechts von der Sandstraße auf einen Waldsteig abbiegen und sich – etwas steiler aufsteigend – ein wenig Forststraßenstrecke und auch Zeit sparen. Nachdem wir 5–10 Minuten später rechts wieder in die Forststraße eingebogen sind, warten noch eine Serpentine und ein längeres Wegstück Richtung Osten, bevor wir nach rund 45 Minuten vom ersten optionalen Ausgangspunkt das Almgelände der Gurniseralm (Abb. 4) betreten. Dabei hat man im offenen Gelände einen schönen Blick zum uns im Nordosten (Abb. 5) gegenüberstehenden Floning (1.583 m) und auch die südlichen Ausläufer des Hochschwabgebiets sind im Norden erstmals sichtbar.

Der kleine Parkplatz direkt beim in den Sommermonaten bewirtschafteten Almhaus (ca. 915 m, Abb. 6) ist der zweite mögliche Ausgangspunkt. Wenn man die Wanderung hier startet, spart man beim Auf- und späteren Abstieg einiges an Zeit (ca. 75 Minuten) und an Hm (ca. 260 Hm). Vorbei an einem Fahrverbotsschild geht es wieder ins Waldgelände und stets auf unserer Forststraße verbleibend in einem langgezogenen Linksbogen mäßig steil aufwärts. An einer Stelle öffnet sich der Wald und wir erblicken im Hintergrund nordwestlich (Abb. 7) von uns den felsigen Trenchtling mit dem Hochturm (2.081 m), seiner höchsten Stelle. Viel näher bei uns befindet sich der freistehende Felszahn der Rabensteinerwand (962 m) mit einem kleinen Gipfelkreuz. Nach ungefähr 10–15 Minuten von der Gurniseralm kommen wir bei einer Abzweigung zu einer größeren Wildfütterstelle (966 m). Richtung Süden (Abb. 8) überblickt man oberhalb einer Hütte auf der vor uns liegenden Tuller Alm die steilen Waldhänge, die wir nun in vielen Serpentinen auf der nie allzu steil werdenden Forststraße bezwingen.

Bald schon die 1.000-Meter-Marke übersteigend und nie die breite, stets im Waldgelände ansteigende Forststraße verlassend, gibt es bei der nun längeren Forststraßen-Wanderung nur sehr selten Ausblicke Richtung Norden (Abb. 9) ins Hochschwabgebiet. Nach rund 1¾–2,0 Stunden von der Gurniseralm bzw. 2½ –2¾ Stunden von Rastal im Lamingtal ist es dann endlich so weit: Wir betreten erneut Almgelände und kommen nach Einmündung eines breiten Wegs von links mit wenigen Schritten zu einem Almsattel (ca. 1.220 m, Abb. 10). Wir halten uns rechts Richtung Nordwesten, verlassen unsere Forststraße und steigen Pfadspuren folgend über steileres Wiesengelände (Abb. 11) in ca. 2–3 Minuten hinauf zum Gipfelkreuz des Kletschachkogels samt Rastplatz (Abb. 12).

Großartig ist der Blick von hier Richtung Süden zur etwa 20 Minuten auf einer Forststraße entfernten, bewirtschafteten Kletschachalm (1.331 m) sowie zu den Grazer Hausbergen oberhalb des Murtals, zum Rennfeld (1.629 m) und dem Hochlantsch (1.720 m) im Südosten (Abb. 13), dem Rosseck (1.664 m) und dem Mugel (1.630 m) direkt uns gegenüber (Abb. 14) und zu den Gipfeln der Gleinalpe im Südwesten (Abb. 15). Der Blick zum Hochschwab Richtung Norden (Abb. 16) ist von Bäumen etwas verdeckt, man sieht bloß den felsigen Pribitz (1.579 m) mit der Sonnschienalm und dem Ebenstein (2.123 m) dahinter und rechts davon die Meßnerin (1.835 m).

Wer einen schöneren Hochschwabblick genießen will, wandert in 1–2 Minuten wieder steil abwärts in den Sattel und geht ein paar Schritte hinauf auf den östlich folgenden Grashügel. Auf dem Aufstiegsweg geht es dann in rund 55–60 Minuten zurück zur Fütterungsstelle, wobei man kurz davor nochmals eine tolle Aussicht ins oberste Lamingtal (Abb. 17) mit dem Ort Tragöß-Oberort genießt, der vom Grünen See bekannt ist. Auf der Forststraße wandern wir in knapp 10 Minuten zurück zur Gurniseralm (Abb. 18) und erfreuen uns nochmals der schönen Aussicht zum uns im Nordosten gegenüberstehenden Floning (Abb. 19). Rund 30–35 Minuten benötigt man vorbei am Hof Klachlbauer (Abb. 20) und mit schönem Blick nach St. Katharein an der Laming talauswärts (Abb. 21) auf der Sandstraße zum Ausgangspunkt in Rastal im Lamingtal (Abb. 22). Für den gesamten Abstieg vom Kletschachkogel auf der Forststraße muss man ca. 1½–1¾ Stunden einplanen.

HM/Zeit:
Von Rastal im Lamingtal auf den Kletschachkogel ziemlich genau 800 Hm in ungefähr 2½ –2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. ca. 1½–1¾ Stunden (Abstieg). Beim Ausgangspunkt Gurniseralm spart man etwa 75 Minuten (Auf- und Abstieg) und ungefähr 260 Hm.
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange (von Rastal) bzw. kurze und familienfreundliche (von der Gurniseralm) Tour fast durchwegs auf mäßig steiler Forststraße. Auch das kurze Steilstück im Gipfelbereich ist einfach begehbar. Für die kleine Abkürzung im Bereich des Hofs Klachlbauer ist eine gewisse Ortskenntnis von Vorteil.
Highlights:
Ausblicke ins Grazer Bergland und ins Hochschwabgebiet vom Kletschachkogel und auch an wenigen Stellen unterwegs, Blick zum Floning von der Gurniseralm, das großflächige Almgelände im Gipfelbereich
Anfahrt:
Von der Schnellstraße S 6 (Semmering-Schnellstraße) von Norden bis zur Abfahrt Kapfenberg bzw. von Süden bis zur Abfahrt Bruck an der Mur fahren. Auf der Bundesstraße B 116, der Verbindungsstraße zwischen Kapfenberg und Bruck an der Mur, ca. bei Km 9,6 auf die Landesstraße L 111 nach Tragöß abbiegen und bis ungefähr Km 12,2 (ca. 1,5 km nach St. Katharein an der Laming) Richtung Westen taleinwärts fahren. Dort stehen links bei der Abzweigung zur Gurniseralm bei der Bushaltestelle ein paar Autoabstellplätze zur Verfügung. Von der Abzweigung fährt man etwa 3,0 km auf einer Sandstraße zum Almgebäude.
Einkehr:
Gurniseralm (in den Sommermonaten), GH in St. Katharein an der Laming
Koordinaten Ausgangspunkt:
Rastal
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°08‘20‘‘/47°28‘09‘‘
Rechtswert (UTM): 510462 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5257276 m (Zone: 33 N)


Gurniseralm
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°08‘40‘‘/47°27‘36‘‘
Rechtswert (UTM): 510886 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5256282 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4216
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: