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Krieriegel/Steinkogel:
Von einem Jazz-Hotspot auf die Rosalia
Krieriegel/Steinkogel Abbildung 1
Abb. 1

Die östlich des Rosaliengebirges (Abb. 1) – auch als Rosalia bezeichnet – gelegene Marktgemeinde Wiesen hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Jazz-Hotspot entwickelt. Neben einem viel besuchten Jazz-Pub im Ort findet auf einem eigens am Ortsrand errichteten Festivalgelände seit Mitte der 70er-Jahre ein renommiertes Jazzfest statt, zu dem Star-Musiker und Besucher aus der ganzen Welt ins Nordburgenland kommen. Inzwischen haben sich auch andere Musikrichtungen – wie der Reggae – in Wiesen etabliert. Aber auch für Bergwanderer bietet der Ort einiges. Gemeinsam mit der niederösterreichischen Gemeinde Lanzenkirchen, die westlich des langgezogenen Höhenzugs des Rosaliengebirges liegt, hat man auf einer der vielen Gipfelerhebungen auf dem Rosalia-Kamm, dem Steinkogel (640 m), im Jahr 2019 einen Aussichtsturm errichtet, von dem man eine großartige Aussicht genießt. Bevor wir diesen besteigen, besuchen wir die mit 682 m höchste Erhebung im langgezogenen Kammverlauf, den Krieriegel.

Ausgangspunkt unserer Rundtour ist der großflächige Bereich rund um die 1962 geweihte Pfarrkirche von Wiesen (306 m, Abb. 2). Auf einer Ortsstraße am Westrand des Platzes geht es kurz Richtung Forchtenstein. Gleich nach einer Linkskurve biegen wir neben einem grünen Wohnhaus rechts in die Obere Höhenstraße ein. Mit einem Rechtsbogen vorbei am Ortsfriedhof geht es auf der markierten Straße steiler werdend aufwärts. Dann biegen wir links in die Erdbeergasse ein, die noch kurz aufsteigt. Mit Blick rechts Richtung Norden auf das Ortszentrum von Wiesen (Abb. 3) – dabei entdecken wir auch die alte Ortskirche St. Barbara – verlieren wir wieder etwas an Höhe. Bei einem kleinen Kreisverkehr am Ende der Erdbeergasse biegen wir rechts in die Obere Lindengasse ein, auf der es steil Richtung Westen aufwärts geht. Nach rund 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt verlassen wir bei den letzten Wohnhäusern Wiesen und biegen rechts auf den Hotterweg ab. Hier reicht der Blick Richtung Nordosten (Abb. 4) bis zum Leithagebirge. Bei der gleich folgenden Kreuzung geht es geradeaus Richtung Westen auf einer schmalen, asphaltierten Straße vorbei an Obstkulturen weiter mäßig steil bergauf. Links von uns sind höher gelegene Teile des Ortes Forchtenstein (Abb. 5) zu sehen. Mit einem Linksbogen nähern wir uns dem Weiler Kremsberg (ca. 450 m) mit der kleinen Annakapelle (Abb. 6), zu der wir nach ca. 30 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen.

Bei einer Straßenkreuzung geht unsere asphaltierte Straße geradeaus in einen breiten Sandweg über. Bei der gleich folgenden Gabelung halten wir uns rechts (Wegweiser „Rosalia“) und wandern vorbei an einem örtlichen Wasserbehälter – wieder Richtung Westen – steiler werdend ins Waldgelände. Mit einer S-Kurve gelangen wir nach 10–15 Minuten von der Annakapelle zu einem geschlossenen Schranken (Abb. 7), den man links umgehen kann. Nach wenigen Schritten muss man sich bei einem abzweigenden, breiten Weg entscheiden, ob man geradeaus auf der unmarkierten Forststraße bleibt oder ob man links abzweigend rund 50 m zum parallel verlaufenden, markierten Weg geht. Doch davor sei gewarnt, denn dieser durch schönes Waldgelände führende Weg bzw. teilweise Steig ist oft von umgefallenen Baumstämmen und von Ästen (Abb. 8) blockiert! Wir raten daher, geradeaus auf der auf einem Kamm verlaufenden Forststraße zu bleiben, die mit einigen Gegensteigungen – unter anderem bei einem überdimensionalen Hochstand (Abb. 9) – auf einer breiten Waldschneise stets Richtung Westen führt. Nach rund 25–30 Minuten vom Schranken biegen wir links auf eine querende Forststraße ab.

Erneut verlieren wir etwas an Höhe und kommen bei einer bald folgenden Forststraßen-Gabelung zu jener Stelle, bei der sich von links der markierte Aufstiegsweg wieder mit unserer Variante vereint. Bei der Gabelung rechts geht es auf der markierten Forststraße in etwas über 10 Minuten selten steil zu einer Lichtung rechts und einer Jagdhütte (604 m) – im Wald etwas versteckt – links von uns. Kurz etwas steiler nähern wir uns langsam von Osten dem Krieriegel, an dessen Südseite wir – ohne diesen wirklich zu sehen – bei Abzweigungen stets auf der markierten Forststraße verbleibend links vorbeiwandern. Auch dabei verlieren wir wieder einiges an Hm.

Nach rund 1¾–2,0 Stunden gelangen wir unweit des schlichten Tobiaskreuzes (Abb. 10) bei einer großen Wegkreuzung auf den Rosaliakamm, der die burgenländisch-niederösterreichische Landesgrenze bildet. Geradeaus geht es nach Lanzenkirchen und links vorbei am Tobiaskreuz zur Rosalienkapelle. Wir biegen rechts Richtung Norden ab und wandern gemütlich ansteigend auf einem breiten, markierten Weg auf der Westseite des jetzt sichtbaren Krieriegels (Abb. 11) aufwärts. Nach etwa 10 Minuten auf dem Kammweg besteht, bevor es wieder abwärts geht, die Möglichkeit, rechts Trittspuren folgend über teilweise verwachsenes Gelände den Gipfel des Krieriegels zu besuchen, der aber kaum gekennzeichnet ist. Auch die Aussicht ist nicht der Rede wert. Für den gesamten Aufstieg vom Ausgangspunkt haben wir rund 2,0–2¼ Stunden benötigt, in denen wir mit zahlreichen Gegensteigungen bereits mehr als 400 Hm bewältigt haben.

Um die wesentlich schönere Aussicht von der Aussichtswarte auf dem Steinkogel zu genießen, geht es wieder abwärts zum Kammweg, in den wir rechts einbiegen. Der ganze Abstecher zum Gipfel des Krieriegels hat kaum mehr als 10 Minuten in Anspruch genommen. Etwas steiler geht es auf dem breiten Steig abwärts, dann biegen wir rechts in eine querende Forststraße ein und gelangen nach ungefähr 10–15 Minuten vom Gipfel des Krieriegels zu einer weiteren Wegkreuzung, bei der der Aussichtsturm bereits vor uns sichtbar wird. Links geht es auf breitem Weg mit wenigen Schritten steil hinauf zum Turm (Abb. 12), den man unbedingt besteigen sollte.

Besonders spektakulär ist der Blick Richtung Westen (Abb. 13) ins niederösterreichische Steinfeld und zu den Wiener Hausbergen, unter anderem zur Hohen Wand (1.132 m), zum Schneeberg (2.076 m) und zur Rax (2.007 m). Südwestlich (Abb. 14) von uns genießt man die Aussicht zum in der Steiermark liegenden Stuhleck (1.782 m) sowie zum Hochwechsel (1.743 m). Um nichts weniger beeindruckend ist der Blick Richtung Osten (Abb. 15) ins Burgenland (Eisenstadt, Neusiedlersee, Mattersburg) und sogar weit in die Ungarische Tiefebene. Von Bäumen etwas verdeckt erblickt man Richtung Südosten (Abb. 16) den zuvor bestiegenen Krieriegel.

Auf einem rechts vom Aussichtsturm beginnenden, deutlich sichtbaren Pfad geht es zuerst im Wald und dann von Sträuchern umgeben steil abwärts zu einem Umkehrplatz, bei dem wir links in den Kammweg einbiegen. Nach wenigen Metern verlassen wir rechts die Forststraße und die Landesgrenze und wandern auf einem breiten Waldweg mit einem langgezogenen Linksbogen zuerst Richtung Süden und dann Richtung Osten nicht allzu steil abwärts. Nach rund 10 Minuten vom Aussichtsturm biegen wir links auf eine querende Forststraße ab. Nun geht es für weitere 10–15 Minuten links oberhalb des Kohlstattgrabens (Abb. 17) vorbei an einer Jagdhütte, dann gelangen wir zu einer Forststraßen-Gabelung.

Wir verlassen links den Kohlstattgraben und den beschilderten direkten Abstiegsweg nach Wiesen (ca. 40–45 Minuten) und wandern nun etwa 15 Minuten wieder leicht aufsteigend Richtung Norden. Die Region links von unserer Forststraße ist Wildruhegebiet und darf nicht betreten werden. Bei einer Linkskurve geht es vorbei an einer rechts von uns liegenden, kleinen und kaum sichtbaren Erhebung, dem Kogel (537 m). Mit Blick zum bewaldeten Höhenzug des Rosaliengebirges wandern wir nun gemütlich absteigend – stets auf unserer Forststraße verbleibend – Richtung Westen. Mit einer Art Serpentine wendet sich unser Weg erneut Richtung Osten und führt nun links oberhalb des Blumaugrabens – mit Blick zum Neusiedlersee im Hintergrund (Abb. 18) – bis zu einer Abzweigung. Bei dieser verlassen wir rechts die Forststraße und wandern auf breitem Weg in den Graben, der von uns trockenen Fußes gequert wird. Weiter geht es jetzt auf breitem Waldweg rechts oberhalb des Grabens – zuerst leicht aufwärts, dann länger eben und anschließend abwärts –, bis wir nach 10–15 Minuten wieder den Graben erreichen. Mit einer Holzbrücke überqueren wir den Bach und durchwandern den etwas schluchtartigen, romantisch anmutenden Waldgraben (Abb. 19). Ungefähr eine Stunde nach Verlassen des Kohlstattgrabens gelangen wir bei einer Sportanlage wieder nach Wiesen und marschieren noch 5–10 Minuten auf der Gartengasse mit Blick zum Ort (Abb. 20) zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Aussichtsturm auf dem Steinkogel nach ungefähr 1½–1¾ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Von der neuen Pfarrkirche in Wiesen vorbei an der Annakapelle und dem Tobiaskreuz mit Besteigung des Aussichtsturms und einigen Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg auf den Krieriegel fast 500 Hm in etwa 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg), vom Krieriegel zum Aussichtsturm auf dem Steinkogel ungefähr 10–15 Minuten bzw. vom Aussichtsturm auf dem Steinkogel mit Umweg durch den Blumaugraben zurück zum Ausgangspunkt in ca. 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte Februar–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange, familienfreundliche und nur selten steile Rundtour auf meist durch Waldgebiet führenden, gut markierten und gut begehbaren Straßen (Land-, Orts- und Forststraßen), Wegen und Steigen. Der beim Aufstieg oberhalb von Kremsberg parallel zu der auf einem Kamm verlaufenden Forststraße markierte Weg ist oft wegen umgefallener Baumstämme nur mühsam begehbar. Der sehr kurze finale Aufstieg auf den Krieriegel führt unmarkiert über teilweise verwachsenes Waldgebiet.
Highlights:
Aussicht vom Aussichtsturm auf dem Steinriegel zu den Wiener Hausbergen bzw. zum Nordburgenland mit dem Neusiedlersee; das großflächige Waldgebiet auf der Ostseite des Rosaliengebirges; der Blumaugraben
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 31 (Verbindung Eisenstadt (Autobahn A 3) über Mattersburg (S 4, B 50) nach Oberpullendorf (B 50)) bis zur Ausfahrt Forchtenstein/Mattersburg und von dort etwa 2,0 km Richtung Westen in den Ort Forchtenstein fahren. Dort rechts Richtung Norden abbiegen und etwa 4,0 km ins Ortzentrum von Wiesen. Auf der S 4 (Verbindung Wiener Neustadt (A 2) nach Mattersburg (S 31, B 50)) bis zur Ausfahrt Sigleß und von dort etwa 1,8 km Richtung Süden bis zu einer Abzweigung fahren. Dort zuerst links Richtung Osten abbiegen und etwa 250 m zur nächsten Abzweigung fahren, dort rechts Richtung Süden abbiegen und 3,0 km ins Ortszentrum von Wiesen. Rund um die neue Pfarrkirche und auf einem kleinen Parkplatz neben dem Rathaus gibt es genügend Parkplätze.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Wiesen
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 16°20'20''/47°44'23'' Rechtswert (UTM): 600381 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5288225 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5207 und 5208
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