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Großer Königskogel:
Durch den Buchalpengraben ins Almgebiet
Großer Königskogel Abbildung 1
Abb. 1

Wie Zwillinge ragen die beiden Grashügel (Abb. 1) – von Westen aus betrachtet links der Kleine Königskogel (1.552 m) mit seinem schon von Weitem sichtbaren Gipfelkreuz und der südlich benachbarte, um 22 Meter höhere Große Königskogel nur mit einem Minikreuz – oberhalb der Königsalm empor. Der nachfolgende Wandertipp führt vom kleinen Weiler Dobrein westlich von Mürzsteg durch den engen, von felsdurchsetzten, steilen Waldhängen flankierten Buchalpengraben zur Königsalm und von dieser weiter auf den Großen Königskogel. Von seinem Gipfel hat man einen grandiosen Rundblick. Dazu ein wichtiger Hinweis: Bergwanderer, die lange Wegstrecken auf Forststraßen nicht mögen, sollten diese Wanderung lieber nicht unternehmen, denn erst im Gipfelbereich wird es wegetechnisch spannend!

Der Ausgangspunkt unseres Wandertipps liegt am westlichen Ortsende von Dobrein (Abb. 2). Dort zweigt bei einer Bushaltestelle, einer kleinen Kapelle und einem Kruzifix Richtung Norden eine Forststraße ab. Vorbei an Hütten der österreichischen Bundesforste und einem Wohnhaus geht es kaum ansteigend rechts neben einem Bachbett taleinwärts. Bei einer Forststraßen-Gabelung nach etwa 5 Minuten halten wir uns links, queren über eine Brücke einen Bach und betreten den Buchalpengraben (Abb. 3). Unsere markierte Forststraße steigt am linken Talrand zu Beginn etwas steiler die Waldhänge empor. Nach einer S-Kurve längere Zeit kaum ansteigend, queren wir wieder – etwas aufwärts bei einer Abzweigung – über eine Brücke (1.007 m) einen der beiden Hauptzuflüsse des Buchalpengrabens. Wir erreichen nach ungefähr 30–35 Minuten eine Lichtung (Abb. 4) und eine weitere Forststraßen-Gabelung. Bei dieser verlassen wir rechts den markierten Weg, der links zum Buchalpenkreuz führt.

Wir folgen ab hier den Hinweistafeln der Mountainbike-Strecke. Mäßig steil ansteigend wandern wir nun im oberen Teil des felsigen Buchalpengrabens (Abb. 5) und kommen nach ungefähr 10 Minuten zu einer kleinen Holzhütte. Richtung Osten zweigt hier der sehr steile, weglose „Alte Königsgraben“ ab. Unsere Forststraße führt weiter Richtung Norden und wird mit einigen Serpentinen etwas steiler. Dann wendet sie sich links Richtung Westen und bei einer weiteren Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns links halten, für kurze Zeit fast eben Richtung Süden. Nach einem langgezogenen Rechtsbogen geht es entlang von Felswänden erneut Richtung Norden. Langsam öffnet sich das Gelände und rechts von uns wird Richtung Osten erstmals unser Gipfelziel, der Große Königskogel (Abb. 6), sichtbar. Aber noch warten rund 350 Hm auf uns. Wir nähern uns langsam dem Graskamm (Abb. 7) oberhalb der Dürrieglalm (1.353 m), die aber hinter dem Kamm liegt und daher von hier nicht sichtbar ist. Unsere Forststraße wendet sich nach rechts und führt einige Zeit Richtung Osten. Bei der nächsten Forststraßen-Gabelung halten wir uns links und wandern kurz nochmals etwas steiler in wenigen Minuten zum Sattel (ca. 1.350 m, Abb.8) zwischen Dürrieglalm (links) und Königsalm (rechts).

Wir biegen rechts Richtung Osten auf die markierte Forststraße ab und durchschreiten mit Blick zu den steilen Grashängen der Königsalm (Abb. 9) ein Viehgatter. Es geht nun in ca. 15–20 Minuten vom Sattel steil hinauf zur Königsalm: Entweder mit 2 Serpentinen auf der Forststraße – oder man verlässt gleich nach dem Viehgatter rechts die Forststraße für einen abkürzenden Wiesenweg, der bei der zweiten Serpentine wieder in die Forststraße mündet. Da wir uns beim Aufstieg zur Königsalm bereits im offenen Almgelände befinden, genießen wir zunehmend eine tolle Aussicht. Von der Königsalm (1.450 m, Abb. 10) hat man Richtung Nordosten (Abb. 11) einen sehr schönen Blick zum links stehenden Kleinen Proles (1.579 m) und zum interessanterweise um einige Meter niedrigeren, felsigen Großen Proles (1.565 m).

Während der letzten Meter auf der Forststraße zu einer von einem Holzzaun umgebenen Jagdhütte erblicken wir Richtung Südosten (Abb. 12) jetzt auch den Kleinen (links) und den Großen Königskogel. Vor der Hütte verlassen wir rechts endgültig die Forststraße und steigen – Pfadspuren folgend – über das Wiesengelände aufwärts dem Kleinen Königskogel entgegen. Zwischen dem oberen Waldrand und der steilen Erhebung des Kleinen Königskogels – der lehmige Pfad kann nach Regenfällen recht rutschig sein – erblicken wir Richtung Süden vor uns unser Gipfelziel (Abb. 13) in voller Größe. Jetzt wandern wir weglos einige Hm abwärts in einen Sattel zwischen den beiden Königskogeln und dann am besten, die steilen Wiesenhänge an seiner Westseite querend, hinauf zum Gipfel des Großen Königskogels. Von der Königsalm haben wir etwa 25–30 Minuten benötigt. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir über 700 Hm bewältigt haben, braucht man ungefähr 2¼–2½ Stunden.

Es kann passieren, dass man an heißen Tagen während der Almsaison das kleine Gipfelkreuz gar nicht wahrnimmt, denn rund um dieses scheint der Lieblingsplatz des Almviehs (Abb. 14) zu sein. Ungestört aber ist der grandiose Rundblick: im Osten (Abb. 15) die Schneealpe (1.903 m), im Südosten (Abb. 16) das obere Mürztal und die Fischbacher Alpen mit dem Stuhleck (1.782 m) im Hintergrund, im Süden (Abb. 17) hinter zwei kleineren, dem Großen Königskogel vorgelagerten Graserhebungen die Hohe Veitsch (1.981 m), im Westen (Abb. 18) die Dürrieglalm, die Tonion (1.699 m) und – schon weiter entfernt – das Hochschwabgebiet, im Norden (Abb. 19) der Kleine Königskogel mit dem Ötscher (1.893 m) und schlussendlich im Nordosten (Abb. 20) die mit den beiden Königskogeln mit einem Kamm verbundenen Föllbaumkogel (1.494 m) sowie Kleiner und Großer Proles. Im Hintergrund erblicken wir Göller (1.766 m) und Gippel (1.669 m). Klarerweise ist diese Aufzählung bei Weitem nicht vollständig – der Blick ist einfach nur grandios!

Äußerst vorsichtig – speziell bei nassen Bodenverhältnissen – geht es die steilen Grashänge wieder abwärts in den Sattel und dann mit einer kleinen Gegensteigung unterhalb des Kleinen Königskogels (Abb. 21) vorbei zur Jagdhütte und bereits auf der Forststraße zur Königsalm (Abb. 22), die wir nach etwa 20–25 Minuten erreichen. Von dieser wandern wir entweder gänzlich auf der Forststraße oder mit Abkürzung auf dem Wiesenweg in etwa 10 Minuten in den bereits sichtbaren Sattel (Abb. 23) zwischen Königsalm und der bewirtschafteten Dürrieglalm, die man von hier mit einem kurzen Abstecher auch noch besuchen kann.

Auf dem Aufstiegsweg geht es nun – immer wieder mit Blicken zur Veitschalpe (Abb. 24) – abwärts in den felsigen Buchalpengraben (Abb. 25). Kurz bevor wir nach ca. 45–50 Minuten vom Sattel wieder zum markierten Weg gelangen, erblicken wir vor uns die steilen, wiesendurchsetzten Waldhänge des Großen Schwarzkogels (1.553 m, Abb. 26). An seiner Ostseite marschieren wir auf dem Aufstiegsweg nun den Buchalpengraben talauswärts (Abb. 27). Nach ungefähr 1½–1¾ Stunden vom Gipfel des Großen Königskogels erreichen wir dann wieder unseren Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Von Dobrein westlich von Mürzsteg durch den Buchalpengraben und über die Königsalm mit Gegensteigungen im Sattelbereich zwischen den beiden Königskogeln auf den Großen Königskogel knapp 750 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Ende April–Mitte November
Anforderungen:
mittellange, technisch unschwierige Tour hauptsächlich auf Forststraßen. Die weglose, steile Wiesenpassage auf dem Großen Königskogel erfordert speziell bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit.
Highlights:
Rundblick in die umliegende Bergwelt vom Großen Königskogel und unterwegs im Almgelände; die ausgedehnten Almböden der Königsalm, der felsige Buchalpengraben
Anfahrt:
Auf der B 23 (Mürzzuschlag (S 6) – Lahnsattel) bis Mürzsteg und weiter Richtung Westen (Niederalpl Pass) bis zum westlichen Ortsende von Dobrein bzw. auf der B 20 (Kapfenberg (S 6) – St. Pölten (A 1)) bis Wegscheid und weiter über den Niederalpl Pass bis zum westlichen Ortsende von Dobrein. Bei Km 4,8 steht bei der Abzweigung – bei einer Bushaltestelle – in den Buchalpengraben begrenzter Parkraum zur Verfügung.
Einkehr:
Königsalm, Dürrieglalm (mit kurzem Umweg), Gasthäuser in Mürzsteg, Frein und Neuberg an der Mürz
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°26‘03‘‘/47°40‘51‘‘
Rechtswert (UTM): 532577 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5280933 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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