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Kleiner Königskogel:
Almwanderung im Mariazellerland
Kleiner Königskogel Abbildung 1
Abb. 1

Südöstlich des berühmten Wallfahrtsorts Mariazell liegt zwischen der Tonion (1.699 m) im Westen, der Hohen Veitsch (1.981 m) im Süden und der Schneealpe (1.903 m) im Osten ein sanft ansteigendes, großflächiges Almgebiet. Am Ostrand abgeschlossen wird dieses von fünf markanten, fast gleich hohen, von Norden nach Süden aneinandergereihten Gipfeln (Abb. 1): Kleiner (1.579 m) und Großer (1.565 m) Proles, Föllbaum Kogel (1.494 m) sowie Kleiner (1.552 m) und Großer (1.574 m) Königskogel. Der nachfolgende Wandertipp führt vom Parkplatz unterhalb vom Jagdhaus Schöneben (1.099 m) mit einem kleinen Umweg über das Buchalpenkreuz auf den Kleinen Königskogel, auf dem uns neben einem Gipfelkreuz auch eine prächtige Aussicht weit über die Grenzen des östlichen Mariazellerlandes erwartet.

Knapp vor bzw. unterhalb der alten Jagdhütte Schöneben, die am oberen Ende des Freingrabens, über den die Zufahrt mit dem Auto möglich ist, steht, befindet sich unser Ausgangspunkt (Abb. 2). Bei der Linkskurve der aus dem Freingraben heraufführenden Sandstraße zweigen rechts bei einem Parkplatz zwei Wege (Abb. 3) ab: Auf dem einen kann man über eine Brücke über den Falbersbach eine eher anspruchsvollere Tour auf die Tonion starten. Auf dem anderen Weg, nämlich der gleich links vom Weg auf die Tonion beginnenden Forststraße – mit meist geschlossenen Schranken – wandern wir links vom Bach durch den Falbersbachgraben Richtung Südosten in etwa 15–20 Minuten zum unteren Ende der Falbersbachalm (Abb. 4). Bei einer Linkskurve verlassen wir geradeaus die Forststraße, um auf einem teilweise schlecht markierten Steig einen Abstecher zum Buchalpenkreuz zu machen.

Nach einer etwas mühsamen Bach-Querung halten wir uns stets rechts von den Almhäusern. Dabei nähern wir uns – immer wieder nach Markierungen suchend – dem Waldgelände, das von uns durchwandert wird. Schnell merken wir, dass man auf diesen Umweg nach Regenfällen verzichten sollte: Der Steig kann teilweise recht matschig sein. Wieder im offenen Gelände müssen wir uns – den Wiesenhang Richtung Südosten querend und immer wieder steil ansteigend – an oft versteckt stehenden Markierungspflöcken orientieren. Etwa 35–40 Minuten nach Betreten der Falbersbachalm stehen wir dann vor dem steinernen Buchalpenkreuz (1.402 m, Abb. 5). Hier halten wir uns links und marschieren auf einem oft rutschigen Pfad über etwas steileres Wiesengelände Richtung Nordosten abwärts in einen moorigen Sattel. Vor uns sind in diesem Wegteil nicht nur unser nächstes Ziel, die Jausenstation Dürriegelalm (1.553 m), sondern auch am oberen Ende des weitläufigen Almgebietes die fünf vorher genannten Gipfel (Abb. 6) wunderbar zu sehen. Links von uns erkennen wir Richtung Nordwesten (Abb. 7) die Gemeindealpe (1.626 m) und dahinter den Ötscher (1.893 m). Aus dem Sattel geht es dann mäßig steil ansteigend zur Jausenstation Dürriegelalm (Abb. 8), zu der wir vom Ausgangspunkt – mit dem Umweg über das Buchalpenkreuz – nach etwa 1¼–1½ Stunden gelangen. Hier treffen wir auch wieder auf die zu Beginn benutzte Forststraße, beim direkten Aufstieg hätten wir uns etwa 20–25 Minuten bzw. knapp 80 Hm gespart.

Wir setzen unsere Wanderung auf der Forststraße zuerst Richtung Süden wenige Hm ansteigend – die beiden Grasgipfel des Kleinen (rechts) und Großen (links) Königskogels (Abb. 9) deutlich sehend – und danach über einen breiten Wiesenkamm Richtung Osten abwärts fort. Wir gelangen mit einer Serpentine nach etwa 10–15 Minuten von der Jausenstation Dürriegelalm in einen Sattel und zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns geradeaus halten. Wenige Schritte danach verlassen wir rechts – für eine etwas steilere Abkürzung – die Forststraße und wandern auf einem breiten Wiesenweg aufwärts. Nach kaum mehr als 10 Minuten wieder bei einer Serpentine in die Forststraße einbiegend, geht es nun auf dieser steil hinauf zur Königsalm (1.440 m, Abb. 10), die wir nach einer Linkskurve und ungefähr 30–35 Minuten von der Jausenstation Dürriegelalm erreichen.

In wenigen Minuten geht es auf der Forststraße bis zu einer Hütte, vor der wir rechts die Forststraße verlassen. Über Pfadspuren – also unmarkiert – wandern wir mit Blick zum Gipfel des Kleinen Königskogels (Abb. 11) steil in einem Linksbogen über Wiesengelände hinauf zum Fuße unseres Zielberges. Jetzt ist wieder Orientierungssinn gefragt: Am rechten Rand der Gipfelerhebung – bevor es erneut abwärts in den Sattel zwischen Kleinem und Großem Königskogel geht, auf dem übrigens kein Gipfelkreuz steht – muss man den schmalen, abschüssigen Steig finden, auf dem man, sich links haltend, die letzten Hm – mit ausreichend Trittsicherheit – zum Gipfelkreuz des Kleinen Königskogels (Abb. 12) aufsteigt. Für den gesamten Aufstieg inkl. des Umwegs über das Buchalpenkreuz, bei dem man etwas über 550 Hm bewältigt hat, muss man ca. 2,0–2¼ Stunden einplanen.

Großartig vom Gipfelkreuz ist der Rundblick in die Bergwelt, der weit über das östliche Mariazellerland hinaus reicht. Im Norden (Abb. 13) sehen wir – etwas verdeckt – den Ötscher sowie viele bewaldete Gipfel der niederösterreichischen Voralpen. Prominent im Nordosten (Abb. 14) sind die benachbarten Gipfel, der Kleine und Große Proles sowie der Föllbaum Kogel und dahinter der Göller (1.766 m) und der Gippel (1.669 m), im Osten (Abb. 15) prägt die Schneealpe das Bild, wobei im Hintergrund sogar der Schneeberg (2.076 m) zu sehen ist. Im Süden liegt direkt benachbart der Große Königskogel (Abb. 16) und rechts dahinter die Hohe Veitsch (Abb. 17). Im Westen (Abb. 18) reicht der Blick über das von uns beim Aufstieg gequerte Almgebiet bis zum Hochschwab (2.277 m). Über den Westhang des Kleinen Königskogels geht es vorsichtig auf dem steilen, abschüssigen Steig wieder abwärts, trotzdem sollte man den Blick zur Tonion und weitere tolle Ausblicke unterwegs zum Ausgangspunkt genießen.

Nach ca. 10 Minuten geht es wieder vorbei an der Königsalm und in weiteren ungefähr 10 Minuten auf dem Aufstiegsweg in den Sattel. Nun folgt die Gegensteigung auf dem Wiesenkamm, von dem man links Richtung Süden nochmals zur Hohen Veitsch (Abb. 19) blicken kann. Nach ungefähr 30–35 Minuten vom Gipfel des Königskogels erreicht man die Jausenstation Dürriegelalm (Abb. 20). Beim Rückweg verwenden wir nun Richtung Westen weiter die Forststraße, auf der es in 25–30 Minuten zum unteren Ende der Falbersbachalm (Abb. 21) geht. Durch den Falbersbachgraben wandern wir dann mit einem letzten Blick zur Gemeindealpe und zum Ötscher (Abb. 22) zurück zum Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg benötigt man kaum mehr 1,0–1¼ Stunden. Letztes Highlight ist der Blick hinauf zum Jagdhaus Schöneben mit der mächtigen Felswand, die vom Arzkogel (1.413 m, Abb. 23) ins Tal fällt.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz kurz vor bzw. knapp unterhalb der Jagdhütte Schöneben mit Umweg über das Buchalpenkreuz auf den Kleinen Königskogel ca. 600 Hm in rund 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Direktweg ca. 1,0 –1¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Kurze, technisch unschwierige Tour auf Forststraßen, Steigen und Wiesenpfaden. Für den steilen, abschüssigen Schlussanstieg bzw. -abstieg Trittsicherheit und Orientierungssinn erforderlich. Orientierungssinn wird auch für den Abstecher zum Buchalpenkreuz benötigt, wobei dieser Wegteil nach Regen recht matschig und rutschig sein kann!
Highlights:
Rundblick vom Gipfel des Kleinen Königskogels; die ausgedehnten, schönen Almen; das Buchalpenkreuz
Anfahrt:
Von Norden (St. Pölten) über die Bundesstraße B 20/B 214/B 21 bzw. von Südosten (Mürzzuschlag) auf der B 23 bis Terz fahren, von Terz Richtung Westen (Mariazell) weiter auf der B 21 bis kurz nach Hall im Halltal, auf der B 21 bei Km 96,6 links Richtung Süden abbiegen und vorbei am GH Mooshubenwirt zuletzt auf schmaler Sandstraße in den Freingraben, dort links abbiegen und bis zum Parkplatz bei der Linkskurve kurz vor dem Jagdhaus Schöneben fahren. Die Fahrtstrecke von der Abzweigung von der B 21 bis Schöneben beträgt insgesamt ca. 8,0 km. Von Südwesten (Kapfenberg) auf der B 20 bis Km 85,0 (Fallenstein) fahren, dort rechts Richtung Osten abzweigen und vorbei am GH Eder auf einer schmalen Sandstraße durch den Freingraben bis zum Parkplatz bei der Linkskurve kurz vor dem Jagdhaus Schöneben fahren (ca. 6,0 km).
Einkehr:
Jausenstation Dürriegelalm, Königsalm, bei Anfahrt aus dem Halltal: GH Mooshubenwirt bzw. bei Anfahrt von Fallenstein: GH Eder
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°23‘29‘‘/47°43‘21‘‘
Rechtswert (UTM): 529355 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5285560 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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