Wandertipps > Niederösterreich > Staffspitze
Staffspitze:
Südlich des Gölsentals
Staffspitze Abbildung 1
Abb. 1

Das niederösterreichische Gölsental bildet die Grenze zwischen den westlichen Ausläufern des Wienerwaldes – hier auf Grund der großen Freiflächen Wiesen-Wienerwald genannt – und den bereits zu den Voralpen zählenden Gutensteiner Alpen. Südlich des kurzen, aber verkehrsreichen Tals befindet sich das Gipfelziel unseres nachfolgenden Wandertipps, die 786 m hohe Staffspitze (Abb. 1). Diese wird in manchen Wanderführern gerne auch als St. Veiter Staff bezeichnet und nimmt damit Bezug zum Ausgangspunkt unserer Rundtour. Etwa in der Mitte zwischen Hainfeld, der bedeutendsten Gemeinde des Gölsentals, und dem Verkehrsknotenpunkt Traisen, wo die Gölsen nach etwas über 20 km in die Traisen mündet, liegt der Ort St. Veit an der Gölsen. Entweder auf dem Parkplatz des örtlichen Friedhofs am Ostrand, wenn man mit dem eigenen Auto anreist, oder beim Bahnhof im Norden der Gemeinde, wenn man den Zug von St. Pölten benützt, starten wir unsere kurze, aber teilweise steile Rundwanderung. Von beiden Ausgangspunkten ist südlich von St. Veit an der Gölsen die pyramidenförmige, bis zum Gipfel bewaldete Staffspitze (Abb. 2) bereits gut zu sehen.

Beginnt man die Tour beim Friedhof, geht es rechts Richtung Westen etwas über 5 Minuten auf der zur Ortsmitte führenden Hauptstraße – vorbei am Feuerwehrhaus – bis zu einer Tankstelle. Diese erreicht man vom Bahnhof ebenso lang gehend Richtung Süden auf der Bahnallee. Hier biegt man links in die Marktgasse und danach gleich rechts ab. Neben einer Bäckerei gehen wir nun Richtung Süden durch eine sehr schmale Gasse zur verkehrsreichen Bundesstraße B 18, die von uns vorsichtig gequert wird. Kurz marschieren wir auf der B 18 nach rechts, dann zweigt links die Straße zum Brillergraben, den wir zum Aufstieg benützen werden, ab. Auf einer Brücke geht es über die Gölsen (Abb. 3) und dann rechts wenige Meter zu einem Bildstock, bei dem links ein schmaler Steig mit Geländer abzweigt. Dieser führt uns mit wenigen Schritten hinauf zu einer Wiese, von der man nun Richtung Süden (Abb. 4) den Beginn des Grabens sieht. Auf einem Wiesenpfad marschieren wir zur Straße in den Brillergraben. Wir halten uns auf der mäßig ansteigenden Sandstraße stets geradeaus. Nach etwa 10 Minuten von der Gölsen-Querung erreichen wir die ersten Häuser des kleinen Weilers Brillergraben, wobei jetzt rechts vor uns die bewaldeten Hänge unseres Gipfelziels (Abb. 5) wieder sichtbar sind. In einer Serpentine geht es aufwärts auf die rechte Talseite. Hier biegt rechts ein Steig ab, auf dem man direkt zur Staffhütte, bei der wir beim Abstieg vorbeikommen werden, gelangt.

Wir aber wandern weiter Richtung Süden (Abb. 6) taleinwärts aufwärts zu einem Schießplatz, bei dem vor allem an Wochenenden die Schützen über offenes Gelände von der rechten zur linken Talseite schießen. Sollte das der Fall sein, sollte man bei der kommenden Linkskurve die Sandstraße verlassen und direkt über die steiler werdende Wiese (Abb. 7) aufsteigen. An deren oberen Ende sollte man sich umdrehen und den Brillergraben talauswärts (Abb. 8) schauen. Diese unmarkierte Variante führt dann durch ein Waldstück und danach in einem Linksbogen ebenso steil hinauf zum markierten Aufstiegsweg. Wenn man diesen speziell an Wochentagen vom Schießplatz aus verwendet, verlässt man einige Zeit nach der Linkskurve die breite Sandstraße und biegt rechts auf einen Waldsteig ab, auf dem man bei weitem nicht so steil zum oberen Ende des offenen Geländes aufsteigt, wo die „Wochenend-Variante“ wieder in den markierten Steig mündet. Kurz bewegen wir uns noch mit einer Rechtskurve auf breitem Weg leicht aufwärts, dann biegt nach rund 60 Minuten vom Ausgangspunkt am unteren Ende von großflächigem Wiesengelände (ca. 660 m) rechts der Steig auf die Staffspitze ab, der steil zum Waldrand führt. Wir aber steigen – uns „wild“ geradeaus haltend – zu einem bald sichtbaren Marterl (Abb. 9) auf, bei dem wir auf einen querenden, markierten Weg stoßen. Auf diesem kann man kurz noch links vorbei an einem stattlichen Wohnhaus (Oberhauser) zu einem Kamm (ca. 720 m) aufsteigen, von dem man einen leider durch Bäume etwas verdeckten Blick zu der südlich von uns gelegenen Hinteralm (1.313 m) und zum Muckenkogel (1.248 m) hat.

Mit schönem Blick über das großflächige Wiesengelände zum Gipfel der bewaldeten Staffspitze (Abb. 10), die wir jetzt besteigen werden, geht es Richtung Norden leicht bergab auf dem markierten Wiesenpfad zurück zum Marterl und weiter zum Waldrand, bei dem wir wieder auf den direkten Aufstiegsweg stoßen. Im Wald wandern wir nun mit Unterstützung von Serpentinen zuerst zu einer Abzweigung, bei der man sich – geradeaus auf der Westseite der Staffspitze gehend – den Gipfelaufstieg sparen könnte und direkt zur Staffhütte gelangt. Wir wählen den gut präparierten und begehbaren rechts abbiegenden Steig, der uns weiter oben ebenfalls zur Westseite und dann in einer Serpentine zur kleinen Gipfelerhebung (Abb. 11) führt, die wir mit unserem kurzen Umweg beim Marterl vor dem finalen Gipfelanstieg nach etwa 1¼–1½ Stunden, in denen wir etwa 450 Hm bewältigt haben, erreichen.

Auf dem höchsten Punkt der Staffspitze gibt es ein Gipfelkreuz und eine Rastbank (Abb. 12), aber leider keine Aussicht. Diese können wir erst wieder weiter unten beim Abstieg zur Staffhütte genießen. Dazu sollte man nun eine wichtige Entscheidung treffen, denn der direkt nach unten führende Waldsteig ist sehr steil und kann bei feuchten Bodenverhältnissen überaus rutschig sein. Wer also nicht trittsicher ist, sollte auf dem Aufstiegsweg etwa 10 Minuten zurück zu der Wegteilung gehen, bei der man rechts abbiegend auf der Westseite des Hochstaffs mit einem langgezogenen Rechtsbogen zur Nordseite gelangt, wo man – um ca. 10 Minuten mehr benötigend – erneut auf den direkten Abstiegssteig trifft. Dieser führt ebenfalls im Waldgelände vom Gipfel steil, über Baumwurzeln und zu Beginn steinig ans untere Ende einer mächtigen Felswand (Abb. 13), an deren oberen Ende das Gipfelkreuz steht. Es ist weiter steil und bei Nässe rutschig, dann mündet nach rund 10 Minuten vom Gipfel von links der auf der Westseite führende Rundweg in unseren Steig ein. Uns rechts haltend gelangen wir mit wenigen Schritten auf eine große Wiese, von der man Richtung Norden (Abb. 14) einen schönen Blick zu den Hügeln des Wiesen-Wienerwaldes und Richtung Osten zum Kirchenberg (922 m, Abb. 15) oberhalb von Hainfeld genießt.

Mit einem Linksbogen geht es zur Schauhütte am unteren Ende der Wiese und dann im Waldgelände auf breitem Weg steil abwärts. Mit Unterstützung von zwei Serpentinen wandern wir nun zur links vom breiten Weg liegenden bewirtschafteten Staffhütte (596 m, Abb. 16). Von deren Terrasse hat man Richtung Nordwesten einen tollen Ausblick ins Gölsental und zur bewaldeten Steinwandleiten (734 m, Abb. 17). Auf dem breiten Zufahrtsweg zur Hütte marschieren wir Richtung Norden mäßig absteigend – eine Abzweigung in den Brillergraben passierend – zu einem weiteren großen Wiesengelände (Abb. 18) und zu einer querenden Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Vorbei an einer riesigen Lagerhalle, zweigt direkt nach einer Linkswendung rechts ein schöner Waldweg ab. Auf diesem geht es nicht allzu steil abwärts. Gleich nachdem links ein Waldweg nach Wiesenfeld abzweigt, kommen wir zu einer Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Entweder auf diesem oder auf einem links abbiegenden, parallel führenden Waldsteig geht es abwärts zum Sportplatz von St. Veit an der Gölsen (Abb. 19). Bereits die örtliche Pfarrkirche vor uns sehend, marschieren wir – den Steig benützend – zuerst vorbei an der Hubertuskapelle und dann – schon auf einer Ortsstraße – zu einer Brücke über die Gölsen. Wir queren diesmal mit Ampel-Unterstützung die B 18 und stehen dann nach etwas über 60 Minuten vom Gipfel vor der Pfarrkirche (Abb. 20). Abhängig vom Ausgangspunkt geht es jetzt rechts Richtung Osten auf der Hauptstraße vorbei an der Tankstelle zum Friedhof oder geradeaus Richtung Norden und dann rechts Richtung Osten auf der Bahnstraße zum Bahnhof. Egal, welchen Ausgangspunkt man gewählt hat, man benötigt für den direkten Abstieg von der Staffspitze ca. 1,0–1¼ Stunden, für die einfache Variante über den westseitigen Rundweg ca. 10 Minuten länger.

HM/Zeit:
Vom Friedhof oder vom Bahnhof von St. Veit an der Gölsen mit Umweg zum Kamm oberhalb des Marterls südlich des Gipfels etwa 450 Hm über den Brillergraben in etwa 1¼–1½ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Staffhütte ca. 1,0–1¼ Stunden, für die einfache Variante über den westseitigen Rundweg ca. 10 Minuten länger (Abstieg).
Zeitraum:
Fast ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Teilweise recht steile, kurze und technisch unschwierige Wanderung, die auch für Familien gut geeignet ist. Den direkten Abstiegssteig vom Gipfel sollte man bei Nässe meiden (Trittsicherheit!) und den zeitlich etwas längeren westseitigen Rundweg benützen! An Wochenendtagen Vorsicht beim Schießplatz im Brillergraben!
Highlights:
Blick vom Abstiegsweg ins Gölsental und zu den Hügeln des Wiesen-Wienerwaldes; der Weg durch den schönen Brillergraben
Anfahrt:
Auf der Westautobahn A 1 aus dem Raum Wien bis zur Abfahrt Altlengbach fahren, weiter über Laaben und die Klammhöhe bis Hainfeld und dann auf der Bundesstraße B 18 bis Km 50,4 auf der Ostseite der Umfahrungsstraße von St. Veit an der Gölsen. Auf der Westautobahn von Westen bis zur Abfahrt St. Pölten Süd fahren, weiter auf der Bundesstraße B 20 bis zum Kreisverkehr in Traisen und von dort ostwärts auf der B 18 bis Km 50,4 auf der Ostseite der Umfahrungsstraße von St. Veit an der Gölsen. Auf der Südautobahn A 2 bis zur Abfahrt Leobersdorf fahren, von dort auf der B 18 bis Km 50,4 auf der Ostseite der Umfahrungsstraße von St. Veit an der Gölsen: Bei allen drei Anfahrtsrouten dann Richtung Westen ins Ortszentrum abbiegen und nach wenigen Metern rechts auf dem Parkplatz beim Ortsfriedhof parken. St. Veit an der Gölsen kann mit Bus oder Bahn (von St. Pölten) erreicht werden.
Einkehr:
Staffhütte, Gasthäuser in St. Veit an der Gölsen
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°40‘36‘‘/48°02‘36‘‘
Rechtswert (UTM): 550435 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5321365 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4330
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: