Wandertipps > Steiermark > Niederwechsel
Niederwechsel:
Auf der steirischen Seite des Wechsellandes
Niederwechsel Abbildung 1
Abb. 1

Die beiden an der steirisch-niederösterreichischen Landesgrenze mit einem breiten Wiesenkamm verbundenen Gipfel, der Hochwechsel (1.743 m) und der Niederwechsel (1.669 m, Abb. 1), bilden die letzten nennenswerten Erhebungen am Alpenostrand. Wer dem Trubel auf dem Hochwechsel, den man von Süden über eine Mautstraße erreichen kann, entrinnen möchte, dem empfehlen wir unseren nachfolgenden Wandertipp: Unser Gipfelziel ist der Niederwechsel und wir wandern beim Auf- und Abstieg ausschließlich auf steirischem Boden. Auf eines, nämlich die schnell wechselnden und oft unterschiedlichen Wetterverhältnisse, sollte man bei Touren im Wechselland auf jeden Fall achten: Es kann leicht passieren, dass man bei warmen Temperaturen und Sonnenschein eine Tour im Tal startet und in den höher gelegenen Regionen starker Wind, Kälte, Regen bzw. Schneefall oder Nebel auf den Bergwanderer warten – Wechselland also!

Ausgangspunkt unserer Wanderung auf der steirischen Seite des Wechsellandes ist der Parkplatz „Alte Glashütte“ (ca. 1.045 m), der sich gleich nach einer Linkskurve der Zufahrtsstraße, die südlich von Mönichkirchen von der Bundesstraße B 54 abzweigt, befindet. Zu Beginn geht es mit ein paar Schritten abwärts zurück zu dieser Linkskurve (1038 m), in der links und rechts der Pinka zwei parallel verlaufende Wege Richtung Westen beginnen (Abb. 2). Zum Aufstieg verwenden wir den markierten, links vom Bach etwas steiler ansteigenden Steig, der uns zu einem Forstweg führt, in den wir rechts abbiegen. Stetig ansteigend erreichen wir bei einem von links zufließenden Bach eine Lichtung, bei der unser Forstweg sich leicht nach rechts wendet und für kurze Zeit in einen Pfad übergeht. Dann stehen wir vor einem kleinen Hindernis: Ohne Brücke muss die – hier noch junge – Pinka gequert werden, was nasse Schuhe bedeutet. Hat man das gemeistert, geht es geradeaus auf einem weiteren Forstweg ansteigend weiter, bis wir bei einer Weggabelung links abzweigen. Nun rechts oberhalb der Pinka wandern wir zu einer Wegkreuzung, bei der wir links in den Weg Nr. 928 einbiegen.

Mit wenigen Schritten geht es eben auf einer Forststraße zu einem großen Holzhaus (Abb. 3) und mit einer Rechtswendung in einen Talkessel. Erneut Richtung Westen geht es vorbei an zwei kleinen Teichen (Abb. 4) zum westlichen Ende des Kessels, wo Richtung Süden ein steiler, steiniger Weg von der Forststraße abzweigt, der sich bald aber wieder nach rechts Richtung Westen wendet. Nicht mehr ganz so steil, aber weiterhin steinig geht es weiter und wir erreichen nach etwa 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt eine Forststraßen-Querung (ca. 1.220 m). Hier werden wir übrigens bei unserem Abstieg auf dem markierten Weg Nr. 928 zurückkehren. Jetzt aber bleiben wir auf dem markierten Weg, der uns nun längere Zeit – stetig steinig im Wald ansteigend (Abb. 5) – zu einer weiteren Forststraßen-Querung führt. Danach geht es auf einem hohlwegartigen Steig – weiter Richtung Westen – für kurze Zeit etwas steiler aufwärts, bis wir offenes Gelände erreichen. Fast eben geht es erneut ins Waldgelände und bald danach erreichen wir eine Forststraße (ca. 1.345 m), in die wir rechts einbiegen, aber sie gleich wieder links verlassen, was aber nicht unbedingt notwendig ist. Warum das so ist, merkt man gleich: Ein paar Meter Richtung Westen absteigend erreicht man eine große Wegkreuzung namens Höhe-Kote (1.335 m), bei der wir nach ca. 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt den Weg Nr. 928 verlassen und – rechts auf den Weg Nr. 927 abzweigend – nun Richtung Norden zur Forststraße zurückkehren. Nach etwa 5 Minuten kommen wir zur nächsten Kreuzung, bei der wir links die Forststraße endgültig verlassen.

Auf breitem, teilweise recht steinigem Weg geht es nur mäßig ansteigend zunächst Richtung Norden und dann immer stärker Richtung Nordwesten zu einer weiteren Forststraßen-Querung. Nach dieser geht es auf unserem nun etwas schmäleren Steig abwechselnd entlang einer Lichtung und dann wieder im Wald Richtung Nordwesten, bis man zu einer weiteren Wegkreuzung kommt – von links biegt der Steig Nr. 925 in unseren ein. Jetzt wird unser Steig für kurze Zeit etwas steiler, bis wir das offene Gelände unterhalb der Vorauer Schwaig, die von hier bereits sichtbar ist (Abb. 6), erreichen. Mit einer Rechtswendung geht es hinauf zu einem querenden Weg (Nr. 924), in den wir links einbiegen und den wir später zur Rückkehr zum Ausgangspunkt verwenden werden. Noch ein paar flache Schritte Richtung Westen und wir stehen vor der stattlichen Vorauer Schwaig (1.509 m, Abb. 7), die wir nach etwa 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen. Bereits von hier hat man Richtung Süden einen großartigen Blick in die Oststeiermark (Abb. 8).

Wir wandern leicht aufwärts ein paar Meter weiter Richtung Westen und müssen hier entscheiden, ob wir um einiges länger zum Hochwechsel oder – uns rechts bergwärts wendend – in weniger als 30 Minuten zum Niederwechsel aufsteigen, was wir ja geplant haben. Nur selten etwas steiler geht es nun über von Fichten flankiertes offenes Wiesengelände (Abb. 9) kontinuierlich aufwärts, im oberen Teil wird das Gelände etwas schrofiger. Wir biegen nach ungefähr 25–30 Minuten von der Vorauer Schwaig links in den entlang der steirisch-niederösterreichischen Landesgrenze verlaufenden Kammweg (Nr. 950) ein, der uns mit wenigen Schritten zum bereits sichtbaren Gipfel des Niederwechsels führt, der durch ein Gedenkkreuz und einen großen Felsen (Abb. 10) dahinter gekennzeichnet ist. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir mit der kleinen Gegensteigung bei der Wegkreuzung Höhe-Kote knapp 650 Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 2,0–2¼ Stunden.

Neben der schönen Aussicht Richtung Süden in die Steiermark (Abb. 11) und Richtung Norden nach Niederösterreich (Abb. 12) sind vor allem der Blick Richtung Westen entlang des Kammverlaufs zum knapp 100 Hm höheren Hochwechsel und das großflächige Wiesen- und Almgelände (Abb. 13) besonders beeindruckend. Toll auch der Blick Richtung Nordwesten (Abb. 14) zum Schneeberg (2.076 m) und zur Rax (2.007 m).

Für die Rückkehr zum Ausgangspunkt geht es über das großflächige Wiesengelände (Abb. 15) Richtung Süden flott – in 20–25 Minuten –abwärts zur Vorauer Schwaig (Abb. 16). Dann weiter Richtung Osten biegen wir nicht rechts in unseren Aufstiegssteig ab, sondern wandern auf dem Weg Nr. 924 geradeaus weiter. Immer wieder über feuchtere Wegstellen und nur mäßig absteigend geht es, nachdem wir rechts an einer Almhütte (Abb. 17) vorbeigewandert sind, vom offenen Gelände erneut in den Wald. In diesem wandern wir kurz Richtung Nordosten, dann erreichen wir nach etwa 15 Minuten von der Vorauer Schwaig eine Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Nun geht es etwas steiler auf dieser abwärts, wir verlassen sie kurz nach einer Forststraßen-Gabelung rechts und wandern weiter auf einem durch Waldgelände abwärts führenden Weg. Nachdem wir nochmals eine Forststraße gequert haben, biegen wir nach einem steilen Wegstück links in eine Forststraße ein. Nach ein paar Schritten zweigt der von uns von der Vorauer Schwaig bis hierher verwendete Weg Nr. 924 nach rund 30 Minuten bei einer Rechtskurve (ca. 1.375 m) von der Forststraße ab.

Wir aber bleiben noch kurz auf dieser, verlassen sie aber nach einer bald folgenden Serpentine und biegen rechts auf einen Forstweg ab. Nach wenigen Metern teilt sich dieser gleich wieder: Wir wählen den rechten, geradeaus führenden Weg und gehen an einem Schranken vorbei. Dann wendet sich unser Forstweg nach links Richtung Süden und verläuft überraschenderweise kurz auf asphaltiertem Untergrund. Kaum absteigend geht es weiter und unser Forstweg mündet nach wenigen Minuten in eine Forststraße. Auf dieser geht es weiterhin nicht allzu steil absteigend zu einer größeren Lichtung, bei der man einerseits Richtung Südosten (Abb. 18) einen schönen Blick in das östlich von uns gelegene oststeirische Hügelland und Richtung Norden (Abb. 19) zu den Waldhängen des östlich auslaufenden Wechselkamms genießen kann. Nach einer Linkskurve kommen wir – wie angekündigt – zurück zu unserem querenden Aufstiegsweg, in den wir links einbiegen. Es geht abwärts zum Kessel, in dem wir feststellen, dass hier nicht – wie es beim Aufstieg den Anschein hatte – zwei, sondern drei Teiche (Abb. 20) in Stufenform nebeneinanderliegen. Vorbei am Holzhaus geht es auf dem markierten Aufstiegsweg abwärts zur Bach-Überschreitung, die wir uns – um nicht wieder nasse Schuhe zu bekommen – beim Abstieg sparen, indem wir auf dem talauswärts linken Weg bequem neben der Pinka zum Ausgangspunkt marschieren, den wir vom Niederwechsel nach etwa 1½–1¾ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz „Alte Glashütte“ über die Wegkreuzung Höhe-Kote und die Vorauer Schwaig mit einer geringfügigen Gegensteigung knapp 650 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Vorauer Schwaig und den Weg Nr. 924 in etwa 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache, nur selten steile, kurze und wenig anstrengende Tour auf meist breiten, immer wieder steinigen Forststraßen, Wegen, Steigen und Wiesenpfaden. Beim Abstieg ist nach Verlassen des Weges Nr. 924 beim Wirrwarr an Forststraßen guter Orientierungssinn hilfreich. Vorsicht im offenen Gelände oberhalb der Vorauer Schwaig bei Nebel und starkem Wind, der hier oft braust! Bei einer Bach-Überschreitung zu Beginn der Wanderung drohen nasse Schuhe!
Highlights:
Schöner Ausblick im offenen Gelände oberhalb der Vorauer Schwaig, das großflächige Alm- und Wiesengelände auf dem Wechsel-Höhenkamm
Anfahrt:
Von der A 2-Autobahnabfahrt Edlitz im Norden bzw. Friedberg/Pinggau im Süden auf die Bundesstraße B 54 abbiegen und auf dieser von Edlitz Richtung Süden bzw. von Friedberg/Pinggau – nach einem kurzen Stück auf der B 63 Richtung Westen – Richtung Norden bis Km 43,0 etwas südlich des Wechselpasses nach Mönichkirchen fahren und dort Richtung Westen auf eine gut ausgebaute, aber kurvenreiche Straße abbiegen. Geradeaus durch den kleinen Ort Tränktörl etwa 4,0 km bis zum Parkplatz „Alte Glashütte“ fahren.
Einkehr:
Vorauer Schwaig, GH in Mönichkirchen
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 15°59‘39‘‘/47°30‘13‘‘ Rechtswert (UTM): 574890 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5261640 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4218
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: