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Hohenwart:
Wander- und Skiberg des Klippitztörls
Hohenwart Abbildung 1
Abb. 1

Wer vom Lavanttal im Osten ins Gurktal im Westen fährt, wählt als schnellste Route am besten die Passstraße über das Klippitztörl (1.644 m). In dessen Umgebung gibt es heute auf Grund der Höhenlage nicht nur ein schneesicheres Wintersportgebiet, zahlreiche Maßnahmen haben dazu geführt, dass auch in der warmen Jahreszeit viele Erholungssuchende zum Ausspannen oder für sportliche Aktivitäten hierherkommen. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel des nachfolgenden Wandertipps, der Hohenwart (1.818 m, Abb. 1). Neben einer Sommerrodelbahn und einem Klettergarten gibt es ein ausgedehntes Wanderwegenetz. Zugegeben, die Bergstationen der Liftanlagen, von denen im Sommer aber nur eine in Betrieb ist, lassen auf dem Gipfel des Hohenwart keine romantischen Gefühle aufkommen, aber der vorgeschlagene Weg bietet einige sehr schöne Ausblicke in die sanfte Bergwelt des Lavanttals.

Der Ausgangspunkt unserer langen, fast durchgängig markierten Tour befindet sich beim Parkplatz des beliebten Wellness- und Seminarhotels Moselebauer (ca. 910 m, Abb. 2), das oberhalb der Lavanttal-Gemeinde Bad St. Leonhard liegt. Ein Tipp: Um die Tour zu verkürzen, die auf einer asphaltierten Straße beginnt, kann man auch einen späteren Startpunkt wählen. Wer die Tour beim Moselebauer startet, geht zuerst wenige Schritte hinauf auf einen Kamm, von dem man Richtung Osten einen schönen Blick zur Packalpe und hinunter nach Bad St. Leonhard (Abb.3) genießt. Wir biegen links in den befahrbaren Kammweg ein und steigen - mit Blick zu unserem noch weit entfernten Gipfelziel im Westen - Richtung Norden mäßig ansteigend, vorbei an Außengebäuden des Hotels, am Hof Zangger und an einem Wildgehege, zum Waldgebiet auf. Wir betreten das Waldstück mit einer Linkskurve. Ab jetzt geht es Richtung Westen - vorbei an einem der vielen auf unserem Weg stehenden Wegkreuze und Marterln - auf der asphaltierten Straße kontinuierlich ansteigend aufwärts. Immer wieder abzweigende Hof-Zufahrts- und Forstwege werden dabei von uns ignoriert. Eine große Bergwiese wird in einem großen Linksbogen umgangen. Spätestens beim bald folgenden Wasserbehälter sollte man sein Auto abstellen, da es ab jetzt keine Parkmöglichkeiten mehr gibt. Nach einer steilen S-Kurve biegt rechts die Zufahrtsstraße zu "Opa´s Waldluck´n" ab. Es handelt sich dabei um Appartements des Hotels Moselebauer, die man im Urlaub mieten kann. Wir wählen die geradeaus weiter nach oben führende Straße und gelangen mit Blick zum Bergkamm südlich des Klippitztörls nach etwa 1,0-1¼ Stunden vom Hotel Moselebauer zum Hof Pfeiffer (ca. 1.250 m, Abb. 4), bei dem die asphaltierte Straße endet.

Ab hier geht es auf einer Sandstraße nur mäßig ansteigend im offenen Gelände in etwa 10-15 Minuten zum Hof Langbauer (ca. 1.330 m). Nun windet sich unser breiter Weg Richtung Norden in Serpentinen vorbei am Hof und hinauf auf einen Bergkamm, auf dem man bei einer Weggabelung die linke Forststraße wählt. Auf dem breiten Bergrücken wandern wir jetzt Richtung Westen zum Kreuzberg, dessen Gipfelbereich aber in weiterer Folge rechts (nördlich) über Almen umgangen wird. Etwa 40-45 Minuten vom Hof Pfeiffer verlassen wir die Sandstraße und marschieren auf einem breiten Wiesenstreifen im Waldgebiet zu einem größeren Almgelände (1.492 m), wo wir nun - schon um vieles näher und natürlich auch höher - vor dem Gipfelaufbau des Hohenwart (Abb. 5) stehen. Nach einem kurzen Stück auf einer Forststraße zweigen wir rechts auf einen im Sommer etwas verwachsenen Pfad ab und queren im Waldgebiet die Hänge einer rechts von uns befindlichen Erhebung. Am Ende dieser zuerst mäßig ansteigenden und dann flachen Querung wird es ein wenig kompliziert: Mit einer scharfen Rechtskurve, die man aber erst einmal finden muss, geht es ein paar Schritte hinauf zu einem Zaun, der etwas mühsam zu überwinden ist. Ein paar Schritte Richtung Westen, dann vereinigt sich unser markierter Weg in einem Sattel (ca. 1.530 m) mit dem Steig, der rechts von Reichenfels heraufführt. Für das Wegstück vom Hof Pfeiffer hierher benötigt man ca. 70-80 Minuten.

Hier beginnt jetzt der eigentliche und teilweise auch etwas steilere Gipfelaufstieg auf den Hohenwart: Nach einem kurzen Waldstück geht es in einer steinigen Rinne hinauf zu einem breiten Querweg (Klippitz-Rundweg), in den man rechts einbiegt. Dieser wendet sich gleich wieder Richtung Westen, ein rechts zur "Grünhütte" abzweigender Weg interessiert uns nicht, wir steigen geradeaus hinauf zum Beginn der steilen Skipiste, auf der wir nun weiter aufwärts marschieren. In diesem Bereich öffnet sich erstmals der Blick zum nordwestlich von uns gelegenen Zirbitzkogel (2.396 m, Abb. 6). Im nun offenen Gelände biegen wir bei einer Abzweigung links ab und kommen nach wenigen Schritten bei einem Viehgatter zu einer weiteren Wegkreuzung (ca. 1720 m). Wir biegen rechts ab und steigen neben einem Zaun auf einem über die Skipiste verlaufenden, immer steiler werdenden Wiesenpfad hinauf in den stets für uns sichtbaren Gipfelbereich (Abb. 7), den wir nach einer kurzen, nach links führenden Querpassage erreichen. Eine Sitzbank (Abb. 8) neben einem Markierungsstein mit Blick zum Lavanttal und dem östlich von diesem liegenden Gebirgszug (von Norden nach Süden: Ameringkogel, Peterer Riegel, Packalpe, Koralpe) lässt uns erkennen, dass wir unser Ziel, den Gipfel des Hochwart, nach ca. 3,0 -3½ Stunden vom Ausgangspunkt beim Hotel Moselebauer, in denen wir mit kleineren Gegensteigungen etwas über 900 Hm aufgestiegen sind, erreicht haben. Von der Sitzbank auf dem Gipfel überblickt man Richtung Osten auch sehr gut unsere Aufstiegs- bzw. spätere Abstiegsroute (Abb. 9).

Insgesamt ist der Rundblick durch die Bergstationen der nur im Winter betriebenen Lifte etwas beeinträchtigt. Daher steigen wir - nur leicht absteigend - Richtung Süden vorbei am Klippitzsee (Abb. 10), von dem man nochmals einen schönen Blick zum Zirbitzkogel (Abb. 11) genießt, zur Bergstation des einzigen im Sommer betriebenen Sessellifts ab. Parallel zu diesem und dann mit einer Linkskurve wandern wir in kaum mehr als 10 Minuten zur Hohenwarthütte (1.720 m, Abb. 12), von deren Terrasse man einen schönen Blick Richtung Wolfsberg und zur Koralpe (Abb. 13) genießt, abwärts. Auf dem dort links abbiegenden Weg geht es in rund 10 Minuten fast eben weiter zu dem Viehgatter, bei dem wir das letzte Aufwärtsstück beim Gipfelaufstieg begonnen haben. Kurz davor besteht auch noch die Möglichkeit, zur Moselebauerhütte, die dem Bruder des Hotelbesitzers gehört, abzusteigen. Natürlich muss man nach der Einkehr erneut zu unserem breiten Weg aufsteigen. Beim Viehgatter kann man entweder auf dem Aufstiegsweg über die Skipiste oder direkt rechts abbiegend entlang eines Zaunes etwas steiler zum unteren Ende der Skipiste absteigen. Von dort geht es auf dem Aufstiegsweg zurück zum Sattel mit der Abzweigung nach Reichenfels, wobei man noch davor die links führende Abzweigung vom Klippitz-Rundweg nicht versäumen darf. Auf dem weiteren, langen Rückweg zum Ausgangspunkt, der größtenteils auf breiten Wegen und ab dem Hof Pfeiffer auf der asphaltierten Straße verläuft, gibt es öfters schöne Ausblicke, zum Beispiel zum Ameringkogel im Nordosten (Abb. 14), später ins Lavanttal und zur Koralpe Richtung Südosten (Abb. 15). Für den gesamten Rückweg muss man 2¼-2¾ Stunden einplanen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz des Hotel Moselebauer auf den Hohenwart mit kleineren Gegensteigungen insgesamt rund 950 Hm in ca. 3,0-3½ Stunden (Aufstieg) bzw. 2¼-2¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April-Oktober
Anforderungen:
Lange, daher auch etwas anstrengende, aber technisch einfache Tour auf meist breiten und nicht allzu steilen Straßen, Wegen und Wiesenpfaden. Einzig der Aufstieg bzw. Abstieg vom Sattel westlich des Kreuzberges zum Gipfel ist etwas steiler. Die Tour kann zu Beginn verkürzt werden. Kurz bevor man den Sattel mit der Einmündung des Weges von Reichenfels erreicht, gibt es eine Stelle, bei der Orientierungssinn gefragt ist.
Highlights:
Schöne Ausblicke unterwegs in das Lavanttal und zu den Bergen beidseits des Tals, großflächige Almgebiete
Anfahrt:
Von Norden (Zeltweg, S 36) bzw. Süden (Wolfsberg, A 2) auf der Bundesstraße B 78 bis ca. Km 34,4 zur Abzweigung der Landesstraße L 91 zum Klippitztörl. Auf dieser Richtung Westen 4,0 km bis Kliening und zur Abzweigung zum Hotel Moselebauer bzw. Kreuzberg. Von hier sind es auf einer schmalen Straße noch rund 800 m bis zum Hotelparkplatz.
Einkehr:
Hohenwarthütte, Moselebauerhütte (mit Umweg), Hotel Moselebauer
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°46'48''/46°57'19''
Rechtswert (UTM): 483270 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5200220 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4103
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