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Stanglalpe:
Auf den Spuren von Peter Rosegger
Stanglalpe Abbildung 1
Abb. 1

Die Orte Krieglach und Alpl und die wald- und almreiche Bergwelt der Fischbacher Alpen sind fest mit Peter Rosegger, dem wohl berühmtesten Heimatdichter der Steiermark verbunden. Die nachfolgend beschriebene Tour führt auf die Stanglalpe (Abb. 1) und die Stanglalm, auf der sich auch das Waldheimat-Schutzhaus befindet. Plätze und Wege, auf denen sicherlich auch Peter Rosegger unterwegs war.

Ausgangspunkt ist der Ort Mitterdorf im Mürztal. Entweder vom Bahnhof, wenn man mit der Südbahn anreist, oder dem kleinen Parkplatz (ca. 600 m) beim örtlichen Tennisplatz, muss man den Wanderweg 730 (rote Markierung), dessen Beginn sich bei der etwas nördlich gelegenen Fußgängerbrücke über der Schnellstraße (S6) befindet, erst einmal finden. Wer am Parkplatz neben den Tennisplätzen seinen PKW abstellt, geht in der Sportgasse wenige Meter in östlicher Richtung bis zur Anzengruberstraße, in die man rechts einbiegt. Diese führt in einem Linksbogen hinauf zur Oberen Berggasse. Bei der Einmündung hält man sich links und zweigt nach einigen Schritten rechts in den Buchenweg ein. Auf diesem geht es nun mit einer Serpentine hinauf zur (nördlichen) Brücke über die Semmering-Schnellstraße, die man nach etwa 15–20 Minuten erreicht. Hier stößt auch der markierte Wanderweg (Weg Nr. 730), der bei der Ortskirche von Mitterdorf im Mürztal unweit des Bahnhofes beginnt, auf unsere bisherige Aufstiegsvariante.

Ortskundige können auch mit dem eigenen Auto hierher fahren, auf der Nordseite der Brücke gibt es ein paar wenige Abstellplätze. Man folgt nun links dem markierten Weg, der als "Zellerweg" nach wenigen Metern rechts Richtung Norden von der Forststraße abbiegt. Auf dem nun steinigen Steig (675 m) – man kann auch immer wieder den parallel verlaufenden, angenehmer zu gehenden Waldpfad verwenden – geht es größtenteils mäßig steil, immer wieder Forststraßen und -wege querend, aufwärts. Hie und da erfreuen Richtung Norden Ausblicke auf die Hohe Veitsch (Abb. 2). Nachdem man ca. 75–90 Minuten auf dem Weg 730 aufgestiegen ist, mündet der Weg 727 von rechts ein – eine mögliche spätere Abstiegsvariante zum Ausgangspunkt. Nach einer weiteren halben Stunde kommt man bei einer weiteren Forststraßen-Querung zu einer Lichtung, bei der sechs, im Halbkreis aufgestellte Baumstämme (Abb. 3) zum Ruhen und Verweilen sowie zum Genießen eines fast ungetrübten Blickes auf die nördlich und östlich von uns gelegenen Gipfel der Steirischen Kalkalpen (Abb. 4) einladen. Ganz im norden ist sogar der Schneeberg, der höchste Gipfel Niederösterreichs zu sehen.

Nach einem weiteren kurzen Stück auf dem Zellerweg – eine Forststraße begleitet uns auf der rechten Seite – verlassen wir bei einer Querung den markierten Weg und folgen links etwa 300 Meter und 10 Minuten einem nicht markierten Steig, der uns zum Weg 729 (aus Richtung Krieglach) bringt. Diesem folgen wir nun etwa eine Dreiviertelstunde aufwärts, bis wir den breiten Weg auf der Stanglalm erreicht haben. Fünf Minuten von hier, auf der linken Seite am Ende der großen Wiese befinden sich das schon erwähnte Waldheimat-Schutzhaus (1.470 m) und eine kleine Kapelle mit drei Kreuzen (Abb. 5) davor.

Wenn man bei der Wegkreuzung, bei der man am Weg 729 auf die großflächige Stanglalm (Abb. 6) gelangt, rechts in den breiten Weg einbiegt, gelangt man nach ca. 15–20 Minuten auf einer fast ebenen Forststraße zur Leopold-Wittmaier-Hütte (1.470 m), die nur an Wochenenden bewirtschaftet ist. Biegt man jedoch nach 10 Minuten links von der Forststraße auf einen hier beginnenden Steig ab, kommt man direkt zum höchsten Punkt der Wanderung, auf die 1.492 Meter hohe Stanglalpe. Wenige Schritte abwärts steht auf einer großen Wiese die Leopold-Wittmaier-Hütte (Abb. 7), von der man einen sehr schönen Blick auf die Hohe Veitsch (Abb. 8) und die Hochschwab-Region (Abb. 9) genießt. Für den gesamten Aufstieg von Mitterdorf auf die Stanglalpe, bei dem man fast 900 Hm (Höhenmeter) bezwingen muss, sollte man etwa 2½–3,0 Stunden einplanen.

Wer noch genügend Kondition hat, kann von der Leopold-Wittmaier-Hütte auf einem fast ebenen Waldpfad in etwa 10 Minuten in Richtung Westen zu einer im Jahr 1931errichteten Holzkapelle (Abb. 10) gehen.

Zur Rückkehr zum Ausgangspunkt kann man von der Leopold-Wittmaier-Hütte entweder rechts direkt zum Aufstiegsweg (730, Zellerweg) zurückkehren oder man wählt als attraktive Alternative den links von der Hütte nach unten führenden Weg (Richtung Wartberg, Nr. 722). Dieser ist zwar teilweise, speziell anfangs, sehr steil, ist aber wesentlich abwechslungsreicher als der Aufstiegsweg. Schöne Ausblicke auf die steirischen Kalkberge (Hohe Veitsch, Schneealpe und Rax) und das tief unter uns liegende Mürztal mit unserem Ausgangspunkt Mitterdorf (Abb. 11) wechseln sich mit einigen netten Almhütten und einer besonders schönen Jagdhütte (ca. 1.200 m, Abb. 12), die man von der Leopold-Wittmaier-Hütte in etwa 40–45 Minuten erreicht, ab.

Nach der Querung einer Lichtung, bei der man einen letzten Blick zu den südwestlich von uns gelegenen Steirischen Kalkalpen mit Hochschwab und Eisenerzer Reichenstein (Abb. 13) genießt, geht es über viele Wurzeln auf einem schmalen Waldsteig steil abwärts zum Hiasbauer (ca. 925 m). Der Nachteil der von uns gewählten Abstiegsvariante liegt allerdings darin, dass man, jetzt, nachdem man in ca. 75–90 Minuten schon rund 600 Hm abgestiegen ist, auf dem rechts abzweigenden Weg 723 nach einem etwa 5–10 Minuten langen Flachstück in Richtung Osten wieder ca. 100 Hm aufsteigen muss, bis man den Weg 727 erreicht, in dem man links einbiegt. Auf diesem steigt man nun – zum Teil sehr steil und zahlreiche Forststraßen und -wege querend – Richtung Norden nach Mitterdorf ab. Auf der südlichen Fußgängerbrücke quert man dann die Schnellstraße und geht – nach einem letzten Blick hinunter nach Mitterdorf im Mürztal (Abb. 14) – vorbei an der örtlichen Berufsschule zurück zum Ausgangspunkt dieser langen, teilweise anstrengenden Tour auf den waldreichen Hängen der Fischbacher Alpen. Kurze ergänzende Anmerkung: Ortskundige, die ihr Auto bei der nördlichen Brücke über die Semmering-Schnellstraße abgestellt haben, gehen beim Abstieg nicht über die südliche Brücke, sondern wandern nördlich der Schnellstraße mit einer kleinen Gegensteigung zu ihrem Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg von der Leopold-Wittmaier-Hütte bis zum Parkplatz bei den Tennisplätzen auf der Variante mit den Wegen 722, 723 und 727, bei dem man insgesamt 1000 Hm absteigen und 100 Hm aufsteigen muss, sollte man etwa 2,0–2½ Stunden einplanen. Viel schneller geht es, wenn man über den Aufstiegsweg 730 bzw. die Variante 730 und 727 absteigt, dafür benötigt man ca. 1½–2,0 Stunden.

HM/Zeit:
Aufstieg vom Parkplatz bei den Tennisplätzen in Mitterdorf im Mürztal über den Zellerweg (Weg Nr. 730) ca. 900 Hm in ca. 2½–3,0 Stunden, Abstieg direkt in ca. 1½–2,0 Stunden, über Weg Nr. 722 mit einer ca. 100 Hm-Gegensteigung in ca. 2,0–2½ Stunden
Zeitraum:
April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache Tour auf meist gut markierten Steigen und Forstwegen, nicht zu unterschätzende Anzahl an Höhenmetern, Abstieg auf Weg Nr. 722 teilweise sehr steil
Highlights:
Blick auf die steirischen Kalkalpen (Hochschwab, Hohe Veitsch, Schneealpe, Rax), ausgedehnte Waldflächen und Wiesen (Stanglalm, im Bereich der Leopold-Wittmaier-Hütte), Roseggers Waldheimat
Anfahrt:
Mit der Südbahn (Regional- und Lokalzüge) bis Bahnhof Mitterdorf oder mit dem PKW auf der S 6 (Semmering-Schnellstraße) bis Ausfahrt Mitterdorf im Mürztal, beim Kreisverkehr in Richtung Mitterdorf im Mürztal weiterfahren und beim nächsten Kreisverkehr links Richtung Süden in die Untere Bergstraße abzweigen und von dieser links in die Sportgasse abbiegen und am Parkplatz bei den Tennisplätzen parken. Ortskundige können auch zur nördlichen Brücke über die Semmering-Schnellstraße fahren, dort stehen einige Abstellplätze zur Verfügung (Ersparnis: ca. 75 Hm und etwa 30 Minuten)
Einkehr:
Waldheimat-Schutzhaus, Leopold-Wittmaier-Hütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°30‘55‘‘/47°31‘52‘‘
Rechtswert (UTM): 538800 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5264340 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4217
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