Wandertipps > Niederösterreich > Blassenstein
Blassenstein:
Vom historischen Stadtzentrum auf den Hausberg von Scheibbs
Blassenstein Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp führt in die im Mostviertel gelegene, niederösterreichische Eisenwurzen – in das Gebiet von Scheibbs. Östlich vom historischen Stadtzentrum der 4.000 Einwohner-Gemeinde, dem Hauptort des gleichnamigen Bezirks, geht es auf den Blassenstein (844 m, Abb. 1) mit seiner schon von Weitem sichtbaren Urlingerwarte. Von dieser genießt man einen traumhaften Alpenblick.

Ausgangspunkt unserer Rundtour ist der Bahnhof von Scheibbs (ca. 430 m). Durch die Bahngasse Richtung Osten erreicht man mit ein paar Schritten das Ufer der Erlauf, die wir über einen Fußgängersteg (Abb. 2) queren. Kurz geht es geradeaus aufwärts, dann gelangen wir auf den Rathausplatz (439 m) mit dem Rathaus (Abb. 3) am linken – nördlichen – und der Stadtpfarrkirche (Abb. 4) am rechten – südlichen – Ende. Wir wählen das rechte Ende und verlassen – bei der Kirche links abbiegend – durch die Burgerhofstraße den Rathausplatz. Auf dieser Richtung Osten stetig ansteigend den von uns zu erobernden Waldbergen (Abb. 5) entgegen, wandern wir nun auf der Fahrstraße zum Blassenstein, die für weniger Gehfreudige als Alternative zur Verfügung steht. Man kann bis knapp vor den Gipfel mit dem Auto fahren. Nach etwa 10 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir beim Ortsende von Scheibbs eine Straßengabelung: Wir bleiben geradeaus auf der asphaltierten Blassenstein-Straße. Vorbei an einem ersten Wasserbehälter – viele weitere werden auf dem von uns bald schon genutzten Quellenweg folgen – geht es 5 Minuten aufwärts, bis wir links die Straße auf den Blassenstein verlassen. Weiterhin auf einer asphaltierten Straße kommen wir an einem etwas versteckt liegenden, verwachsenen Teich (Abb. 6) vorbei. Gleich danach – ungefähr 20 Minuten vom Ausgangspunkt – biegen wir rechts in den Quellenweg ein.

Nicht allzu steil, aber immer wieder ein wenig feucht geht es durch den Reithgraben auf einem Steig aufwärts. Erneut vorbei an einem alten, gemauerten Wasserbehälter, rinnt links von uns ein kleiner Bach über gemauerte Stufen talwärts. Nach einem steileren Wegstück biegen wir nach rund 15–20 Minuten auf dem Quellenweg links auf eine Forststraße ab. Mit wenigen, flachen Schritten gelangen wir zu einer Weggabelung: Links geht es auf dem einfacheren Staudenweg und rechts auf dem wegtechnisch wesentlich interessanteren Quellenweg weiter zu unserem Gipfelziel. Wir wählen die rechte Wegvariante, müssen aber aufpassen, dass wir nicht auf die von oben kommende MTB-Strecke gelangen. Links neben einem mit Ästen und Baumstämmen leicht verlegten Bach und einem kahlen Bergrücken (Abb. 7) wandern wir – zuerst auf einem Weg und dann erneut auf einem Steig – weiter durch den Reithgraben aufwärts. Nach der Querung eines von links kommenden Seitenbachs wendet sich unser markierter, gut begehbarer Steig nach links und führt hoch über dem soeben gequerten Bach ins Waldgelände. Teilweise in Serpentinen erreichen wir nach ungefähr 15–20 Minuten von der letzten Weggabelung erneut eine Forststraße, in die wir links einbiegen. Schon nach ein paar Metern verlassen wir diese rechts bei einem weiteren alten, gemauerten Wasserbehälter (Abb. 8) wieder und wandern mit Serpentinen – zuerst im offenen und danach im Waldgelände – zum unteren Ende eines großflächigen Almgebiets. Mit einem Linksbogen geht es am Wiesenrand etwas steiler aufwärts. Dort, wo wir von der linken auf die rechte Seite eines Zauns wechseln, genießen wir Richtung Nordwesten (Abb. 9) einen tollen Blick ins niederösterreichische Alpenvorland. Kurz marschieren wir prächtiges Alm- und Wiesengebiet (Abb. 10) mit einzelnen Obstbäumen entlang, dann erreichen wir nach ungefähr 1,0–1¼ Stunden vom Ausgangspunkt den Hof Schwarzenberg (ca. 780 m, Abb. 11).

Der große Hof liegt auf dem Sattel zwischen dem oberhalb von Almwiesen gelegenen Grainberg im Südwesten und dem Holzkogel (883 m) im Nordosten. Südöstlich ragt – noch ein Stück entfernt – der wichtigste und bekannteste Berg der Region, der Ötscher (1.893 m, Abb. 12), empor. Da am Hof auch die Straße zum Blassenstein vorbeiführt, nützen einige einen kleinen Parkplatz, um erst von hier zu unserem Gipfelziel aufzubrechen. Dabei geht es Richtung Norden links vom bewaldeten Gipfel des Holzkogels über großflächiges Almgebiet (Abb. 13) rechts von einem Zaun etwas steiler aufsteigend einem Sender (ca. 840 m) entgegen. Knapp bevor man diesen nach 5–10 Minuten vom Hof Schwarzenberg erreicht hat, wechseln wir auf die linke Zaunseite und wandern – leicht an Höhe verlierend – mit einem Linksbogen am Wiesenrand entlang und betreten dann erneut Waldgelände. Auf einem schönen Waldsteig geht es weiter leicht abwärts, dann einige Meter bergauf, bis wir – weiter an Höhe verlierend – nach ca. 20 Minuten vom Hof Schwarzenberg wieder offenes Gelände erreichen. Vor uns ist nun der Blassenstein (Abb. 14) sichtbar. Es geht über steileres Wiesengelände weiter abwärts, dabei hat man links und rechts einen schönen Blick in die für das Mostviertel typische Hügellandschaft (Abb. 15). Nach 25–30 Minuten vom Hof Schwarzenberg gelangen wir mit einem Linksbogen in den Sattel (ca. 770 m) zwischen Holzkogel und Blassenstein, wo sich auch mit einem Parkplatz das Ende der Blassenstein-Straße befindet. Auf einem nur kurz etwas steileren, breiten, mit zwei Betonstreifen ausgestatteten Weg geht es über Wiesengelände Richtung Nordwesten (Abb. 16) nun in 10–15 Minuten hinauf zum Gipfel des Blassensteins (Abb. 17), wobei die Urlingerwarte und das gleich danebenstehende Gipfelkreuz erst im letzten Moment sichtbar werden. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir mit den Gegensteigungen auf dem Wegteil zwischen Hof Schwarzenberg und dem Blassenstein-Parkplatz ca. 650 Hm gemeistert haben, benötigt man ungefähr 1¾–2,0 Stunden.

Man sollte unbedingt die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Steinwarte besteigen. Von einem Südbalkon mit zwei Hinweistafeln, auf denen die Dutzenden zu sehenden Berge benannt werden, genießt man eine traumhafte Aussicht. Vor allem der Alpenblick Richtung Süden (Abb. 18) ist grandios! Er reicht von den Wiener Hausbergen im Südosten über die Ötscher-Region im Süden bis zu den Gesäuse-Bergen und dem Toten Gebirge im Südwesten (Abb. 19). Genau westlich (Abb. 20) – tief unter uns – liegt die Stadtgemeinde Scheibbs. Und Richtung Nordwesten (Abb. 21) überblickt man sehr schön den westlichen Teil von Niederösterreich. Leicht eingeschränkt ist der Blick Richtung Norden. Um diesen zu genießen, kann man links vom Gipfelkreuz und einer aussichtsreichen Rastbank ein paar Meter auf einem mit einem Stahlzaun gesicherten Steig absteigen: Dann blickt man ungestört Richtung Norden (Abb. 22) ins Alpenvorland und zum Waldviertel dahinter.

Über den Aufstiegsweg geht es Richtung Südosten (Abb. 23) mit Blick zum Ötscher im Hintergrund in 5–10 Minuten wieder abwärts in den Sattel. Dort wählen wir den Weg Nr. 4, der breit und angenehm absteigend nach rechts Richtung Westen führt. Nachdem wir beim Kallmus-Bründl und einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten, vorbeigekommen sind, wendet sich der Weg für einige Zeit rechts Richtung Norden, um dann bei einer Lichtung mit Gipfelblick (Abb. 24) erneut durch Waldgelände Richtung Westen zu führen. Bei der nächsten Weggabelung – etwa 30–35 Minuten vom Gipfel – kann man beide Wegalternativen nützen. Es geht an den Rand von großflächigem, offenem Gelände, von dem man schön Richtung Westen (Abb. 25) nach Scheibbs und Richtung Osten (Abb. 26) zum Blassenstein sieht. Beide Wegvarianten treffen sich bei einem großen Bauernhof wieder. Weiter auf unserem breiten Weg mit zwei Betonspuren geht es zügig im offenen, kurz von einem Waldstück unterbrochenen Gelände abwärts, bis wir beim nächsten Hof auf eine asphaltierte Zufahrtsstraße wechseln. Bevor man zu den ersten Häusern von Scheibbs gelangt, sollte man sich bei einer Rastbank neben einem Obstbaum umdrehen, um unser im Osten (Abb. 27) gelegenes Wandergebiet zu überblicken. Bereits etwas oberhalb des historischen Stadtzentrums von Scheibbs (Abb. 28) müssen wir uns rechts halten und dann recht steil weiter über den Blassensteinweg und die Berggasse zum Gürtel absteigen. Kurz geht es nach links, dann erreichen wir – uns rechts haltend – auf dem Rathausweg erneut den Rathausplatz, von dem es dann über den Aufstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt geht, den wir vom Blassenstein nach ungefähr 1,0–1¼ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Bahnhof durch das historische Stadtzentrum von Scheibbs auf dem Quellenweg zum Hof Schwarzenberg und weiter auf den Blassenstein mit Gegensteigungen im letzten Wegteil ca. 650 Hm in etwa 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) und auf dem Direktweg in ungefähr 1,0–1¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache und durchwegs vorbildlich markierte und beschilderte Rundwanderung auf asphaltierten Straßen sowie Forststraßen, Steigen und Wiesenpfaden.
Highlights:
Toller Alpenblick von der Urlingerwarte sowie Aussicht nach Scheibbs und ins Alpenvorland vom Blassenstein und auch unterwegs; Blick vom Hof Schwarzenberg zum Ötscher; der Quellenweg, großflächige Almgebiete, das historische Stadtzentrum von Scheibbs
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 25 (Verbindung von Ybbs an der Donau an der Westautobahn A 1 im Norden bis zur B 115 nahe Hieflau im Süden) bis zur Abfahrt Scheibbs-Mitte fahren. Dort Richtung Osten auf der B 29 zum bald folgenden Kreisverkehr (Km 41,0) noch vor der Erlaufbrücke und diesen Richtung Süden (Bahnhof) verlassen. Nach etwa 250 m stehen im Bereich des Bahnhofs von Scheibbs große Parkflächen zur Verfügung. Man kann auch über die B 29 (Autobahnabfahrt A 1 St. Pölten Süd, auf der B 20 bis zur Abzweigung auf die B 39 und ab Ober Grafendorf auf der B 29) und mit der Bahn zum Ausgangspunkt gelangen.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Scheibbs
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°09‘54‘‘/48°00‘19‘‘
Rechtswert (UTM): 512311 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5316895 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4328
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: